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10. 11. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China fordert internationalen Ökofonds

Die Industriestaaten müssten den Entwicklungsländern mittels Technologietransfer helfen, ein nachhaltiges Entwicklungsmodell umzusetzen. Der Leiter der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform forderte in diesem Sinne die Schaffung eines Ökofonds.

Tianjin Climat Exchange (TCX) ist ein Jointventure der amerikanischen Chicago Climate Exchange, der China National Petroleum Corporation Assets Mangagement Company und der Tianjin Property Rights Exchange. Sie wurde letzten Monat gegründet und wird sich anfangs auf den Handel mit den wichtigsten Schadstoffen wie Schwefeldioxid konzentrieren. Die TCX ist Teil der ökologischen Bemühungen Chinas.

Zhang Ping, Leiter der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform, hat die internationale Gemeinschaft aufgerufen, im Rahmen der Vereinten Nationen einen speziellen Fonds zu schaffen, um sicherzustellen, dass entwickelte Länder Entwicklungsländern bei der Bewältigung der Herausforderungen durch den Klimawandel helfen.

Zhang sagte, dass bisher trotz wiederholter Versprechen in internationalen Abkommen von Seiten der Industrieländer kein substantieller Fortschritt beim Transfer umweltfreundlicher Technologien an Entwicklungsländer erzielt wurde. "Der Technologietransfer zu günstigen Bedingungen an Entwicklungsländer ist eine Verpflichtung der Industriestaaten", sagte Zhang in einem Exklusivinterview im Vorfeld des internationalen Forums über Technologietransfer im Zusammenhang mit dem Klimawandel gegenüber China Daily.

Zhang sagte, dass die entwickelten Länder im Rahmen der Konvention über den Klimawandel und des Kyoto-Protokolls "einen Fonds zur Ankurbelung der Entwicklung und zum Technologietransfer von umweltfreundlicher Technik gründen sollten". Die chinesische Regierung lege als Teil der internationalen Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel großen Wert auf die Schaffung einer Plattform zur Förderung von Technologietransfer.

Ministerpräsident Wen Jiabao wird auf dem zweitätigen Forum, das gemeinsam von der UN und der chinesischen Regierung organisiert wurde, eine Rede halten. Vertreter von 76 Staaten und zahlreicher internationaler Organisationen nehmen an der Veranstaltung teil.

Außerdem schlug Zhang die Schaffung einer Fachorganisation und eines Evaluationsmechanismus unter der Konferenz der Vertragsparteien der UN-Rahmenübereinkommen über den Klimawandel vor, um politische Unterstützung und Kontrolle bereitzustellen, damit die Industriestaaten ihre Zusagen erfüllen können. "Wir müssen auf gemeinsame Bemühungen und internationale Zusammenarbeit zurückgreifen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken, und die Regierungen aller Länder sollten mehr zur Beseitigung der Hindernisse in der internationalen Kooperation beitragen", sagte Zhang. Er meinte, dass Anreize geschaffen werden müssten, um den privaten Sektor und den gesamten Markt zu mobilisieren, damit Entwicklungsländer zu leistbaren Preisen Zugang zu umweltfreundlicher Technologie erhalten.

Letztes Jahr investierte die chinesische Regierung laut einem Bericht der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform insgesamt 48 Milliarden Yuan (5,5 Milliarden Euro) in Energiesparmaßnahmen, erneuerbare Energie und Wiederaufforstungsprojekte. Chinas Energieverbrauch wurde von 2006 auf 2007 um 147 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten reduziert und der Kohlendioxidausstoß wurde in diesen zwei Jahren um 335 Millionen Tonnen verringert.

Dennoch könne China, der zweitgrößte Energieverbraucher weltweit und das größte Entwicklungsland der Welt, seine Abhängigkeit von Kohle und Gas zum Antrieb des Wachstums nicht sofort beenden, sagte Zhang. "Das ist die Realität, die noch lange so bestehen wird", sagte Zhang. "Aber wir wollen die Technologie nutzen und unsere Wirtschaft in einer saubereren Weise entwickeln." China will seinen Energieverbrauch gemessen am BIP bis 2010 um 20 Prozent reduzieren und diesen auch in Zukunft weiter verringern, sagte er.

Zhang betonte, dass auch wenn die Welt mit den Auswirkungen der Finanzkrise kämpft, China und der Rest der Welt weiter an einem nachhaltigen Entwicklungsmodell festhalten und dem Klimawandel entgegenwirken müssen. "Wir müssen die Finanzkrise und den Klimawandel parallel bekämpfen", sagte Zhang.

Quelle: China Daily

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