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16. 02. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China bahnt den Weg in die Zukunft der wilden Tiger

Ein hoher chinesischer Beamte, der für die Erhaltung zuständig ist, wies die internationale Kritik zurück, dass die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) am Rückgang der Tiger schuld sei.

Ein Sibirischer Tiger spaziert im Hengdaohezi-Tierzuchtzentrum in dre nordöstlichen Provinz Heilongjiang im Schnee (8. Febuar 2010). Die Zahl der Tiger im Zentrum liegt bei über 900 Tieren und wird bis Ende des Jahres vermutlich die Tausendmarke überschreiten.

Vielmehr werde der Tiger auf Kosten der chinesichen Kultur und Tradition und gegen wirtschaftliche Interessen geschützt, sagte Yin Hong, stellvertretender Direktor der Staatlichen Forstverwaltung. "Es ist unverantwortlich, die bisherige Praxis der Verwendung von Tigerknochen in der TCM für die drastische Reduzierung der globalen wilden Tigerarten zu beschuldigen", sagte Yin in Bezug auf Kommentare von einigen Tigerzuchtländern und internationalen Organisationen zur Erhaltung der Tiger. China habe die Verwendung, den Handel und den Vertrieb aller Teile eines Tiger bereits 1993 verboten und damit eine Hunderte von Jahren alte Tradition beendet. "Dadurch hat die TCM-Industrie bis zu 2,3 Milliarden Yuan verloren."

"Wir sollten TCM nicht direkt mit dem Aussterben der wilden Tiere in Verbindung bringen, da die Verwendung von Tigerteilen seit 1993 verboten ist", sagte auch Zhu Chunquan, Konservationsdirektor beim WWF in China. Es sei der Glaube von den Leuten, dass Wein aus Tigerknochen und andere Produkte in China und anderen südostasiatischen Ländern gefragt sei. Trotz der Bemühungen zur Beendigung der Verwendung von Tigerteilen ist die Nachfrage in China eine der höchsten weltweit, hieß es beim WWF. Zhu hatte zuvor davor gewarnt, dass wilde Tiger in über drei Jahrzehnten vom Aussterben bedroht sein werden, wenn der Verlust von Lebensräumen und der illegale Handel im gleichen Maß weiter geht.

Obwohl China als der Geburtsort von Tigern gilt, gibt es in dem Land derzeit nur noch 50 bis 60 Wildtiere, sagte Yin. Vor allem der südchinesische Tiger ist vom Ausstreben bedroht. Gleichzeitig aber wächst der Druck, dass das Verbot aufgehoben wird. Dies verlangen vor allem die Besitzer von Tigerfarmen. Rund 9000 Tiger werden weltweit in Farmen gehalten. Davon rund 6000 in China. Dem gegenüber stehen weltweit rund 3200 Tiger, die noch in freier Wildbahn leben. Illegaler Handel, Verlust des Lebensraums und der Klimawandel machen ihnen zu schaffen. Die 14 Reservate in China beheimaten rund die Hälfte der wilden Tiger.

Verglichen mit dem Beginn des letzten Jahrhunderts schrumpfte der Lebensraum der Tiger um 96 Prozent und die Zahl der Wildtiere um 97 Prozent.

Nun besteht aber die Hoffnung, dass sich mit dem Tiger-Gipfel im September in Russland die Lage verbessern wird. Im Vorfeld haben alle 13 Länder mit Tigerreservaten das Ziel gesetzt, die Zahl der wilden Tiger bis

2022 zu verdoppeln. Dann ist die erste Ministerkonferenz über die Erhaltung des asiatischen Tigers in Hua Hin (Thailand) geplant. "Tiger werden überall in ihren Reservaten verfolgt", sagte Mike Baltzer, Chef der Tigerinitiative des WWF. "Aber im Jahr des Tigers besteht für sie wieder Hoffung. Es gab noch nie einen solchen ehrgeizigen Plan der Regierungen, die Zahl der Tiger wieder zu erhöhen."

Das Land dürfte die Zahl der Wildtiger erhöhen, indem es Maßnahmen durchführt, um die Lebensräume der Tiere zu verbessern, vermutet Yin. Die Regierung hat bereits 20 Regionen ausgewiesen, in den Wildtiger wieder leben können. Außerdem werde China den Schmuggel von Tigerfellen und das illegale Benutzen von Tigerprodukten auch weiterhin streng ahnden. Seit 1999 hat China 55 Fälle von Tiger- und Leopardenschmuggel aufgedeckt. Dabei hat der chinesische Zoll zwischen 2002 und 2008 54 Tigerhäute und 15 Lieferungen von Tigerknochen beschlagnahmt.

Quelle: China Daily

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