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26. 02. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China hat "keine Absicht" zur Emissionsbegrenzung

China hat keine Absicht, die Treibhausgasemissionen zu begrenzen, auch wenn Behörden sich der Realisierung des Ziels des Landes zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen durch neue politische Maßnahmen verschrieben haben, gaben die für die Klimaverhandlungen Zuständigen des Landes am Mittwoch bekannt.

China habe keine Absicht, die Treibhausgasemissionen zu begrenzen, auch wenn Behörden sich der Realisierung des Ziels des Landes zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen durch neue politische Maßnahmen und Regelungen verschrieben haben, gaben die für die Klimaverhandlungen Zuständigen des Landes am Mittwoch bekannt.

Chinas Kohlendioxidemissionen pro Kopf seien relativ niedrig im Vergleich zu Industrieländern und China habe nicht viel zum Klimawandel beigetragen, weil es erst seit kurzem auf dem Weg zum Industrieland ist, sagte Su Wei, Hauptverantwortlicher für China bei den Klimaverhandlungen in Kopenhagen, in Beijing am 24. Februar 2010.

Die für die Klimaverhandlungen Verantwortlichen warnten, dass reiche Länder und Entwicklungsländer wenig Hoffnung haben, sich in Schlüsselfragen über den Kampf gegen die globale Erwärmung zu einigen. China "kann und sollte keine" Beschränkung der Treibhausgasemissionen in der derzeitigen Phase machen, so Su Wei, Hauptverantwortlicher für die Klimaverhandlungen für China in Kopenhagen auf einer Sitzung in Beijing über die Maßnahmen Chinas gegen den Klimawandel. Su, der auch Direktor der Abteilung zur Bekämpfung des Klimawandels unter der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform ist, erklärte, dass Chinas Treibhausgasemissionen steigen müssten, da das Land immer noch einen weiten Weg zu gehen habe, um die Lebensbedingungen der Chinesen zu verbessern und die Armut zu bekämpfen. Die Kohlendioxidemissionen pro Kopf seien außerdem relativ gering im Vergleich zu Industrieländern und China habe nicht viel zum Klimawandel beigetragen, weil es sich erst seit kurzer Zeit zu einem Industriestaat entwickle, so er. Dennoch werde China keine Mühen scheuen, aktive Maßnahmen durchzusetzen, um gegen negative Auswirkungen durch die globale Erwärmung zu kämpfen und das ehrgeizige Ziel des Landes der Reduzierung der Kohlenstoffintensität um 40 bis 45 Prozent pro BIP-Einheit bis 2020 zu realisieren, ein freiwilliges Ziel, das China im vergangenen November gesetzt hatte, sagte er. "Die Ziele der Reduzierung der Kohlenstoffintensität werden in den 12. und 13. Fünfjahresplan (2011-15; 2016-20) als verbindliche Ziele integriert", so er.

Die Ziele blieben weiterhin eine Herausforderung für China, da die Sekundärindustrie des Landes einen großen Teil der Industriestruktur des Landes beinhalte, so Ma Zhong, Professor an der Renmin-Universität China. Die Sekundärindustrie nahm einen Anteil von 46,8 Prozent von Chinas allgemeinen inländischen Erträgen 2009 ein, belegen offizielle Statistiken. Durch die Herstellungssektoren verursachte Kohlenstoffemissionen nehmen rund zwei Drittel der gesamten Emissionen bei den Entwicklungsländern ein, während Emissionen des Dienstleistungssektors denselben Anteil haben wie die in Industrieländern, sagen Forscher.

China werde ein Kohlenstoffemissionskontrollsystem für die Stahlindustrie und ein Managementsystem für Brennstoffeffizienz bei Fahrzeugen einführen. Das Land werde außerdem Demonstrationsprojekte in der petrochemischen Industrie initiieren, so Premierminister Wen Jiabao am Mittwoch auf einer außerordentlichen Sitzung des Staatsrats, dem chinesischen Kabinett. Auch der Kampf gegen den Klimawandel wurde auf einer Sitzung am Dienstag von den Spitzenpolitikern des Landes sowohl als wichtige nationale Strategie als auch als eine gute Gelegenheit für die Anpassung der Wirtschaftsstruktur hervorgehoben.

Viele hoffen, dass ein rechtlich verbindliches Klimaabkommen, das auf der Kopenhagen-Konferenz nicht zustande gekommen war, auf einem UN-Treffen im Dezember in Mexiko geschlossen wird. Yu Qingtai, Chinas Sondergesandter für Klimaverhandlungen, sagte am Mittwoch, dass die Teilnehmer bei den diesjährigen Klimaverhandlungen kein leichtes Spiel hätten. Industrieländer würden ihre Richtung wahrscheinlich nicht ändern und weiterhin zögerlich bei Zusicherungen von Emissionsreduzierungen und der Verwendung von Umweltgeldern sein, so er. Sie würden außerdem die Entwicklungsländer unter Druck setzen, unverhältnismäßige Verantwortung zu übernehmen, und die so genannten aufsteigenden großen Länder seien dabei ihr Hauptziel, so er. Yu versicherte, China werde am Prinzip der "gemeinsamen aber unterschiedlichen Verantwortung" festhalten und mit der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeiten, auch wenn Meinungsverschiedenheiten über wichtige Angelegenheiten ein langfristiges Problem sein werden.

Die breite Mehrheit der Entwicklungsländer sei im Anfangs- oder Mittelstadium der Industrialisierung, was sich durch hohe Kohlenstoffintensität äußert, während reiche Länder die Industrialisierung abgeschlossen hätten und einen großen Teil der Herstellung auf Entwicklungsländer verlagert hätten, so Qi Ye, Professor an der Tsinghua-Universität.

"Sowohl Industrie- wie auch Entwicklungsländer müssen hohe Kosten für die Emissionsreduzierung hinnehmen. Industrieländer bemühen sich, ihre erworbenen Interessen aufrechtzuerhalten, während Entwicklungsländer das Recht auf Entwicklung haben wollen", so Pan Jiahua, Forscher bei der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. Entwicklungsländer werden ihr Entwicklungstempo, -ausmaß und -level verlieren, wenn sie keine Emissionen ausstoßen dürfen, so Pan.

Quelle: China Daily

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