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15. 04. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Provinz Yunnan: Wasserschlacht-Fest wird zum Wassertropfen-Fest

Was ist ein Wasserschlacht-Fest mit wenig Wasser? Es entspricht der Tradition. Die Region, die normalerweise über ausreichend Wasser verfügt, taumelt dieses Jahr unter den Auswirkungen der schlimmsten Dürre seit Hundert Jahren.

Laotische und thailändische Studenten der Universität Guangxi spritzen während des Wasserfestes Wasser aus kleinen Bechern.

Die 18-jährige Yu Jianfeng wird dieses Jahr einen Ast in Wasser eintauchen, um damit Leute nass zu spritzen, wie das ethnische Volk der Dai es seit Generationen getan hat. Die Sitte soll Fröhlichkeit und Glück bringen.

"Letztes Jahr habe ich mindestens zehn große Eimer Wasser verspritzt, doch dieses Mal werde ich sehr sparsam damit umgehen, da wir alle unter der schweren Dürre leiden", sagte Yu, die im Autonomen Bezirk Xishuangbanna der Dai-Nationalität in der südwestchinesischen Provinz Yunnan lebt.

Das drei Tage andauernde Wasserschlacht-Fest, das am Donnerstag seinen Höhepunkt erreicht, wurden in den vergangenen Jahren typischerweise in einer Karneval-ähnlichen Art gefeiert, um das neue Jahr und den Dai-Kalender durch Menschen wie Yu und andere ethnische Gruppen in der Provinz zu begrüßen.

Die Region, die normalerweise über ausreichend Wasser verfügt, taumelt dieses Jahr unter den Auswirkungen der schlimmsten Dürre seit Hundert Jahren.

Seit vergangener Woche leiden mehr als 25 Millionen Menschen und rund 18 Millionen Rinder unter Trinkwassermangel, acht Millionen Hektar Ackerland liegen in den Provinzen Yunnan, Guizhou, Sichuan und dem Autonomen Gebiet Guangxi der Zhuang-Nationalität brach, teilte das Staatliche Büro für Flutkontrolle und Dürremilderung mit.

In der am schwersten betroffenen Provinz Yunnan zwang die Dürre viele Dorfbewohner zum Verkauf ihrer Rinder zu niedrigen Preisen und zum Zurücklassen ihrer Anbauflächen. Mehr als 80 Prozent der Region, in der normalerweise Schnittblumen, Raps, Zuckerrohr, Tabak und Tee wachsen, sind betroffen.

Die Entscheidung der örtlichen Regierung, trotz der Wasserknappheit während des traditionellen Wasserfestes das Verspritzen von Wasser zu erlauben, hatte im vergangenen Monat für Kontroversen gesorgt.

Yu sagte jedoch, dass sie die Entscheidung unterstütze. Das traditionelle Ritual, das es auch in anderen Regionen Südostasiens gibt, sei ein Weg, um für "angemessenen Regen im nächsten Jahr zu beten".

Am Dienstag fuhren zwölf Drachenboote auf der Höhe von Xishuangbanna im Lancang Fluss, wo das Wasser merklich abgenommen hatte. In einigen Gebieten wurden Felsen und Steine im Flussbett sichtbar. Viele Anwohner zogen ihre Schuhe aus und bespritzten sich gegenseitig mit Wasser.

Duan Jinhua, ein führender Vertreter des Presseamts in Xishuangbanna, sagte, dass die Regierung die Zeit zum Wasserspritzen von einem ganzen Tag auf zwei Stunden (von 12.00 bis 14.00 Uhr) am Donnerstag verkürzt habe.

Anwohner und Touristen sollten sich auf größeren Spielflächen versammeln und mit dem Wasser sparsam umgehen.

Jedes Jahr nehmen fast eine Million Anwohner aus Xishuangbanna begeistert an dem Fest teil – zusammen mit zwischen 200.000 bis 300.000 Touristen.

Duan schätzte, dass in etwa dieselbe Anzahl von Touristen dieses Jahr nach Xishuangbanna kommen werde.

In den Autonomen Präfekturen Dehong und Jingpo der Dai-Nationalität, entschied die örtliche Regierung die offiziellen Wasser-Feierlichkeiten dieses Jahr abzusagen und überlässt die Anwohner und Touristen sich selbst.

Das traditionelle Fest steht seit dem Jahr 2006 auf der staatlichen Liste des chinesischen Kulturbesitzes.

Quelle: China Daily

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