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13. 05. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

CDM-Projekte sollen Chinas Treibhausgasemissionen bremsen

Die chinesische Landwirtschaft hätte noch viel Potential zur Reduktion der Treibhausgasemissionen. Entsprechende CDM-Projekte würden sowohl der Umwelt wie auch den Bauern selber nützen.

Als weltgrößte Landwirtschaftsnation hat China Experten zufolge viel Potential bei der Reduktion seiner Treibhausgasemissionen, wenn es einen Clean Development Mechanismus (CDM) in der Landwirtschaft einsetzt. Während eines zweitägigen Seminars, welches am Dienstag endete, diskutierten Experten für nachhaltige Landwirtschaft und Klimawandel die Machbarkeit von CDM-Projekten in zwei Landwirtschaftssektoren, darunter Biogas für Haushalte und Direktsaat für den Ackerbau.

 

Ein Aktenfoto, welches einen Techniker beim Reparieren einer Lampe, die ihren Strom aus Biogas bezieht und in einem Bauernhaushalt in Sichuan steht, zeigt.

 

China ist der größte Anbieter auf dem CDM Markt und der CDM Verwaltungsrat konnte bis am 19. Januar 2010 den Statistiken der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission zufolge 701 Projekte registrieren. Derzeit sind die meisten registrierten Projekte in den Bereichen kleiner Wasserkraftwerke, industrieller Energieeffizienz und Entwicklung erneuerbarer Energien angesiedelt. Nur wenige kümmern sich um die Land- und Forstwirtschaft, welche jedoch für einen großen Teil der von Menschen verursachten Treibhausgasemissionen in China verantwortlich ist. Dong Hongmin ist Vizedirektorin des Institutes für Umwelt und nachhaltige Entwicklung in der Landwirtschaft, welches der Chinesischen Akademie der Agrarwissenschaften angehört. Sie ist der Auffassung, dass Biogas CDM Projekte viel Potential zur Einschränkung der Treibhausgasemissionen und zur Erhöhung der Einkommen der Bauern hätten. Dong entwickelte Chinas erstes Haushaltbiogasprojekt in Enshi, einer armen Stadt in der zentralchinesischen Provinz Hubei. Das Projekt wurde 2009 vom Verwaltungsrat als erfolgreiches CDM Projekt anerkannt.

Hilfe für arme Bauern. "Da ein CDM Projekt 10 Jahre dauert, wird es den 33.000 Bauern rund 60 Millionen Yuan (7 Millionen Euro) einbringen. Jeder Bauer wird an dem Projekt Jahr für Jahr 182 Yuan verdienen", erklärte sie. Derzeit würden sich 195 Millionen Haushalte in China zur Biogasproduktion eignen. Da ein Biogasfaulbehälter jedoch zwischen 4200 und 5000 Yuan kostet, werden sich wohl weniger als 20 Prozent dieser Familien solche Einrichtungen leisten können, meinte Dong. Dieses Jahr werden 5 Millionen Biogasfaulbehälter in ländlichen Haushalten gebaut in China gebaut werden, sodass die Gesamtzahl von Haushalten mit Biogas bis Ende Jahr 40 Millionen erreichen dürfte, so ein am 6. Mai veröffentlichter Plan des Landwirtschaftsministeriums.

Die Direktsaat ist eine innovative Methode, die keine Ackerbearbeitung mehr nötig macht und die Überbleibsel der Ernte in der Erde belässt, um die Effekte der Wind- und Wassererosion zu minimieren, was Experten zufolge ebenfalls dabei hilft, den Treibhausgasausstoß zu senken. Professor Li Hongwen des Forschungszentrums für Direktsaat des Landwirtschaftsministeriums schätzte, dass ein Hektar Ackerland rund 300 Kilogramm weniger Kohledioxid produzieren würde. Er erklärte: "Wenn nur bei 10 Prozent des Ackerlandes in Nordchina die Direktsaatmethode angewandt würde, würden Jahr für Jahr 2 Millionen Tonnen weniger Kohledioxid ausgestoßen."

Quelle: China Daily

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