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20. 07. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Riesige Solaranlage in Shanghai nimmt Betrieb auf

Das weltweit größte in ein Gebäude integrierte Solarkraftwerk begann am Sonntag, Strom in das Shanghaier Netz zu speisen. Dies ist ein weiteres Vorzeigeprojekt beim Bekenntnis Chinas zur Verringerung des Kohlendioxidausstoßes.

Die Solaranlage mit einer Leistung von 6,68 Megawatt kann jedes Jahr 6,3 Kilowattstunden (kWh) Strom produzieren. Dies entspricht der Menge, die rund 12.000 Haushalte in Shanghai benötigen. Mit dem neuen Kraftwerk kann der jährliche Verbrauch von Kohle um 2254 Tonnen und die Kohlenstoffemissionen um 6600 Tonnen gesenkt werden. Das Kraftwerk ist in den Seitenwänden des neu erstellten Hongqiao-Bahnhofs, von wo aus einmal der Hochgeschwindigkeitszug nach Beijing fahren soll, integriert. Die rund 20.000 Solarpanels überdecken eine Dachfläche von 61.000 Quadratmeter und haben seit ihrer Inbetriebnahme vor zwei Wochen bereits 300.000 kwh produziert. Der Bau kostete 160 Millionen Yuan.

"Dieses Projekt ist ein weiterer Beweis für Chinas Bekenntnis zur Kohlenstoffreduktion und zum Kampf gegen den Klimawandel. Es ist die Folge darauf, dass sich das Land freiwillig bereit erklärt hat, die Kohlenstoffintensität pro BIP-Einheit bis im Jahre 2020 um 40 bis 45 Prozent zu senken", sagte Yu Hailong, Manager der China Energy Conservation and Environmental Protection Group(CECEP) aus Beijing, welche das Projekt ins Leben gerufen hatte. "Als ein Pilotprojekt wird es dabei helfen, die Entwicklung der Solarenergie in China zu stimulieren und den Bau von umweltfreundlicheren Eisenbahnstationen zu fördern", sagte er weiter.

Zheng Jian, der Chef-Ingenieur des Eisenbahnministeriums versprach, dass China den weiteren Bau von Solarzellen an Bahnhöfen fördern werde. Denn Bahnhöfe seien ein idealer Träger, um die Technologie weiter zu verbreiten. Ein ähnliches System ist am Bahnhof in Wuhan gebaut worden, der derzeitigen Endstation der Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Wuhan und Guangzhou. Das Kraftwerk war im Mai an das nationale Stromnetz an geschlossen worden, wie Chen Shuguang vom CECEP sagte. "Diese Form der Solartechnologie braucht keinen Extraplatz, da wir sie in das Design von Gebäuden integrieren können. Dadurch eignet sie sich besonders für Regionen in Ostchina, wo die Städte nur über eine begrenzte Menge an Land verfügen, aber der Energieverbrauch weiter steigt", erklärte Chen.

Die Entwicklung von erneuerbaren Energieformen steht auf der Agenda der Zentralregierung weit oben. Laut offiziellen Angaben strebt sie an, bis im Jahre 2020 Solaranlagen mit einer totalen Kapazität von 20 Gigawatt und Windkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 100 Gigawatt zu installieren. Eine Reihe von bedeutenden Pilotprojekten wurde dieses Jahr in Shanghai vollendet, wo derzeit die Expo 2010 stattfindet. Darunter ist etwa ein Solarsystem im Expo-Gelände oder Chinas erster maritimer Windpark, der anfangs Juli ans Netz ging. Die Regierung hat in den westlichen Regionen auch Lizenzen für 13 Solarkraftwerke mit einer Leistung von insgesamt 280 Megawatt ausgeschrieben, nachdem sie im vergangenen Jahr die Lizenz für ein 10-Megawatt-Solarkraftwerk in Dunhuang in der Provinz Gansu erfolgreich ausgeschrieben hatte.

Doch Song Aizhen, die bei der CECEP für die Solarenergie zuständig ist, sagte, dass die Regierung detailierte Subventionspläne vorweisen müsste, um mehr Firmen dazu zu ermutigen, in erneuerbare Energieformen zu investieren. "Nehmen wir die Solarenergie als Beispiel: Sie kostet bereits drei Mal mehr als Thermalkraft – und mit der neu angewandten Technik ist sie sogar noch teurer", sagte sie. Deswegen sei eine staatliche Subvention wichtig, wenn die Technik weiter verbreitet werden soll.

Quelle: China Daily

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