Dicke Müllschichten treiben auf dem Jangtse, die sich durch den ständigen Regen verschärfte Müllproblematik, bedroht nun die Sicherheit des Drei-Schluchten-Staudamms.

Am 27. Juli beseitigen Arbeiter die Müllmassen auf dem Jangtse-Fluss im Kreis Yunyang in Chongqing. (Foto: China Daily)

Die große Menge Abfall könne das Schleusentor des Drei-Schluchten-Staudamms blockieren. Dies sagte Chen Lei, Direktor der Three Gorges Corporation, vor kurzem gegenüber China Daily in einem Interview. Die Menge des Mülls im Jangtse-Fluss, so Chen, sei zwar in den letzten Jahren gesunken, aber die aktuellen Niederschläge im Oberlauf haben eine ungewöhnliche große Menge Abfall, einschließlich Ästen, Plastikflaschen, Hausmüll und so weiter, in den Fluss gespült. "Solche Ablagerungen könnten die Propeller und Unterteile der vorbeifahrenden Boote beschädigen. Zudem verschmutzt der Abfalll in besonderem Maße das Gebiet und schadet der Wasserqualität," ergänzte er.

Informationen von Hubei Daily zufolge, bildete sich eine 60 Zentimeter dicke Müllschicht vor dem Drei-Schluchten-Damm und bedecke gegenwärtig ein Gebiet von mehr als 50.000 Quadratmeter. In manchen Gebieten sei die Müllschicht so dick, dass man sogar darauf zu Fuß gehen könne, hieß es in der Meldung.

Nach Angaben von des Direktors werden derzeit jeden Tag fast 3.000 Tonnen Abfall aus dem Damm geholt. Die zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte und die Ausrüstung für die Aufräumarbeiten seien aber immer noch unzureichend, um die unglaublichen Müllberge zu beseitigen.

Beim Chongqing-Abschnitt des Drei-Schluchten-Damms wären momentan ein Dutzend mechanisierte Boote mit dem Abholen des Abfalls beschäftigt. Beim Hubei Abschnitt sei aber nur ein Schiff im Einsatz. Man würde hier mit Werkzeugen versuchen, den Müll aus dem Fluss zu fischen.

Auch der Transport des abgeholten Mülls laufe nach Chens Angaben ziemlich langsam, da es keine Anlegestellen für das Bearbeiten des Mülls in dieser Region gäbe. Der meiste Abfall werde einfach verbrannt.

In der Nähe des Staudamms und des Oberlaufs wohnen über 150 Millionen Menschen. Eine große Anzahl von Städten in dieser Region sei bis jetzt noch nicht mit Müllbeseitigungsanlagen ausgestattet worden. Die Einwohner werfen den Haushaltsmüll normalerweise direkt in den Fluss, was den Damms jedes Jahr zur Regenzeit dicht mache, erzählte der Beamte. Jährlich werden rund 150.000 bis zu 200.000 Kubikmeter von fließendem Abfall aus dem Damm geholt. Im vergangenen Jahre waren es 160.000 Kubikmeter. Für das Abholen des Mülls bezahle die China Three Gorges Corporation etwa 10 Millionen Yuan (1,48 Millionen US-Dollar) pro Jahr. Die Kosten für die Bearbeitung des Mülls werde sich in diesem Jahr auf 3 Millionen Yuan belaufen.