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18. 03. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Was man im Falle einer Strahlengefahr wissen sollte

Schlagwörter: Strahlengefahr Radioaktivität Zäsium Jod Jodtabletten

F: Was kann die Öffentlichkeit in einem Fall eines Atomunfalls tun?

A: Sie sollte versuchen, so schnell wie möglich zuverlässige Informationen zu erhalten und die Entscheidungen der Behörden befolgen. Auf keinen Fall sollte man Gerüchten und nichtoffiziellen Nachrichten Glauben schenken. Zweitens sollten man sofort Schutzmaßnahmen ergreifen. So kann man sich in einem geschlossenen Raum aufhalten, sich ein trockenes oder nasses Tuch vor die Nase halten, um das Atmungssystem zu schützen. Zusätzlich kann man auch Jodtabletten einnehmen. Sinnvoll ist auch, frühzeitig die betroffenen Gegenden zu verlassen – also ein bis zwei Tage nach dem Zwischenfall.

Im Falle einer starken radioaktiven Verstrahlung sollten die Behörden die Anwohner evakuieren und dabei versuchen zu vermeiden, die Anwohner einer weiteren Strahlung auszusetzen. Essen und Wasser, das in den betroffenen Regionen hergestellt oder gelagert wurde, sollte sorgfältig untersucht werden, bevor es verkauft oder konsumiert wird. Die Verletzten sollten sofort behandelt und entseucht werden.

In einer späteren Phase bei den Aufbauarbeiten in einer betroffenen Region sollten die Leute mit Lebensmittel und Wasser sorgfältig umgehen, da die radioaktive Exposition hauptsächlich durch die Einnahme von verstrahlten Lebensmitteln und über radioaktive Partikel in der Luft erfolgt. Gespeichertes Tierfutter sollte dekontaminiert werden.

F: Wie weit müssen sich Menschen entfernen, um sicher zu sein?

A: Zunächst sollte man so bald wie möglich versuchen, aus einer belasteten Region auszureisen. In der Regel setzen die zentralen Behörden einen Sicherheitsradius fest. Die Bürger sollten Vorbereitungen für eine Noträumung treffen. Der Grad der Maßnahmen hängt von der Menge der ausgetretenen radioaktiven Stoffe in die Atmosphäre, dem Wetter und der Größe des Lecks ab.

F: Helfen Jodtabletten? Wie viele soll ich einnehmen?

A: Nach einem Zwischenfall mit Strahlung kann die Schilddrüse radioaktives Jod aufnehmen. Der Konsum von Jodtabletten kann die Aufnahme von radioaktivem Jod zu 90 Prozent verhindern. Erwachsenen wird empfohlen, 100 Milligramm einzunehmen. Kinder im Alter zwischen drei und zwölf Jahren sowie schwangere Frauen sollten nur die Hälfte davon einnehmen. Bei Kindern unter drei Jahren werden 25 Milligramm empfohlen. Leute, die bereits eine Jod-Behandlung bekommen haben, allergisch auf Jod reagieren oder unter Hautproblemen leiden, sollten die Tabletten sparsam oder gar nicht einnehmen.

F: Was sind die Risiken für schwangere Frauen?

A: Bei schwangeren Frauen besteht eine größere Wahrscheinlichkeit, dass sie radioaktives Jod aufnehmen als bei anderen Leute. Deswegen sollten strenge Maßnahmen getroffen werden, um die Schilddrüse des ungeborenen Kinds zu schützen.

F: Welche Beziehung gibt es zwischen der Strahlenmenge und möglichen Folgen?

A: Menschen, die einer Strahlung ausgesetzt waren, haben ein erhöhtes Krebsrisiko. Laut einer Untersuchung der Überlebenden der Atombomben auf Japan, Patienten, welche eine Behandlung gegen radioaktive Elementen bekommen haben, Krankenhausmitarbeiter und Opfer des Chernobylunglücks haben gezeigt, dass die Gefahr gering ist, Krebs zu bekommen, wenn die Belastung unter 100 mSy bleibt. Die psychischen Belastungen dürfen allerdings nicht unterschätzt werden.

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Quelle: Global Times

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