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02. 06. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die Provinz Jiangxi plant den Bau eines 2800 Meter langen Damms, um den Poyang-See, den größten Süßwassersee Chinas, vor den negativen Folgen des Drei-Schluchten-Damms zu schützen, schrieb die Oriental Morning Post am Dienstag.
Der Poyang-See ist um 740 Millionen Kubikmeter geschrumpft. Damit ist er nun 87 Prozent kleiner als in den vergangenen Jahren. Schuld daran ist die schlimmste Dürre in China seit 50 Jahren. Sie hält derzeit den Mittel- und Unterlauf des Jangtse-Flusses fest im Griff. Doch auch der umstrittene Drei-Schluchten-Damm hat einen großen Einfluss auf den Poyang-See, da er verhindert, dass der See wieder mit dem Wasser des Jangtse-Flusses nachgefüllt wird, sagte Wang Xiaohong, Direktor des Provinzkomitees für Berg-, Fluss- und Seeentwicklung gegenüber der Zeitung aus Shanghai.
Zuvor lagen die Wasserstände des Sees stets bei mehr als 19,5 Meter, hieß es in dem Bericht. Doch seien sie nach Fertigstellung des Damms im Jahre 2006 auf 16 Meter gesunken. Der Poyang-Damm war zwar bereits im Dezember 2009 vom Staatsrat gutgeheißen worden. Doch die Bauarbeiten haben noch immer nicht begonnen, da Experten die Sorge äußerten, dass der Damm die Situation des Sees noch weiter verschlechtern könnte.
Am 18. Mai veröffentlichte der Staatsrat eine Richtlinie, in der vorgeschrieben wurde, die Umwelt anhaltend zu schützen, geologische Katastrophen zu verhindern und die Auswirkungen des Drei-Schluchten-Damms auf den Mittel- und Unterlauf des Jangtse zu minimieren.
Der Drei-Schluchten-Staudamm habe sich auch auf die Ökologie des Jangtse ausgewirkt, da er verhindert, dass einige Nährstoffe, die für viele Lebewesen überlebenswichtig sind, den Unterlauf erreichen, sagte Li Jianhua, ein Professor an der Hochschule für Umweltwissenschaften unter der Tongji-Universität. Experten weisen darauf hin, dass sich im Landkreis Zigui in der zentralchinesischen Provinz Hubei geologische Katastrophen ereignet haben, nachdem damit begonnen wurde, das Wasser zu stauen. Laut dem Bericht konnten jedoch keine direkten Zusammenhänge festgestellt werden.
Seit das Drei-Schluchten-Projekt im Jahre 1993 ins Leben gerufen wurde, mussten über 1,35 Millionen Menschen umgesiedelt werden, um Platz für das weltweit größte Wasserkraftwerk zu schaffen. Shanghai hat von ihnen über 7000 aufgenommen. Diese Menschen leben nun im Bezirk Fengxian. Doch zahlreiche Leute, hauptsächlich Bauern und Fischer, deren Familien schon seit Generationen am Jangtse lebten, ließen sich nicht dauerhaft in der Finanzmetropole am Jangtse-Delta nieder und kehrten in ihr angestammtes Land zurück. Dabei bildeten sie neue Siedlungen und störten damit das Ökosystem, so Lu Yaoru, ein Experte der Chinesischen Akademie für Ingenieurwissenschaften.
Offizielle sagten, dass eine glatte Umsiedlung der Menschen und ihr Wohlergehen die Schlüsselfaktoren bei der Beurteilung darüber sind, ob das Projekt erfolgreich war. Der Drei-Schluchten-Damm kostete umgerechnet rund 22,5 Milliarden Yuan (2,4 Milliarden Euro).
Quelle: Shanghai Daily
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