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01. 07. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die Qinghai-Tibet-Eisenbahn, höchstgelegene Eisenbahnstrecke der Erde, bestand Sicherheits- und Umwelttests. Außerdem kurbelte sie in den vergangenen fünf Jahren das regionale Wirtschaftswachstum an.
Heute sind es fünf Jahre, seitdem die Eisenbahnstrecke eröffnet wurde. Die 1956 Kilometer lange Zugstrecke verbindet die Stadt Golmud in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai mit der Hauptstadt des Autonomen Gebietes Tibet, Lhasa. Auf ihr seien seit der Eröffnung am 1. Juli 2006 mehr als 41 Millionen Passagiere und 180 Millionen Tonnen Fracht befördert worden, gab der Zugbetreiber am Dienstag bekannt.
Im letzten Jahr seien 9,7 Millionen Menschen und 48 Millionen Tonnen Güter – im Vergleich dazu 6,4 Millionen Reisende und 24 Millionen Tonnen Ladung im Jahr 2006 – transportiert worden, sagte Miao Xiaohua, stellvertretender Geschäftsführer der Qinghai-Tibet Railway Company.
Das Autonome Gebiet Tibet habe im Jahr 2010 mit einer Anzahl von 6,8 Millionen 3,8 Mal so viele Touristen wie im Jahr 2005 empfangen, verglich Wang Songping, stellvertretender Beauftragter für Fremdenverkehr in Tibet. "Vergangenes Jahr reisten 42 Prozent der Touristen mit dem Zug. Das ist ein steiler Anstieg von 26 Prozent zum Jahr 2006", meinte Wang.
Bis Ende 2015 rechne Tibet mit 15 Millionen Besuchern und Tourismuseinnahmen in Höhe von 18 Milliarden Yuan (1,9 Milliarden Euro) pro Jahr, so Wang weiter.
Natürliches Umfeld bewahren. Die Qinghai-Tibet-Eisenbahn fährt durch drei nationale Naturschutzgebiete, unter anderem Hoh Xil, welches die vom Aussterben bedrohte Tibetantilope beheimatet. Dieses Naturschutzgebiet liegt auf einer Höhe von 4500 Metern und ist als "letzter Zufluchtsort für Wildtiere" bekannt.
Viele Menschen hätten befürchtet, die lauten Züge könnten die Antilopen verscheuchen und dadurch deren Fortpflanzungsverhalten stören, erklärte Xiao Penghu, stellvertretender Leiter der Verwaltung von Hoh Xil. Tatsächlich hätten sich die Antilopen in dieser Region von 50.000 im Jahr 2006 auf aktuell 60.000 vermehrt.
Damit die Tiere ihren natürlichen Wanderzyklen unbehindert folgen können, wurden entlang der Eisenbahnstrecke 31 spezielle Gänge gebaut. Die Züge seien also nicht das eigentliche Problem, vielmehr jedoch die illegalen Wilderer, die die Antilopen ihrer Felle wegen jagten. Die daraus hergestellten, sogenannten Shahtoosh-Schals gelten mittlerweile als luxuriöses Statussymbol und lassen sich teuer verkaufen.
"All die Jahre halten wir schon nach möglichen Umweltbelastungen Ausschau", sagt Wang Zhiwei, ein Wartungstechniker der Qinghai-Tibet Railway Company. Wang und seine Kollegen kontrollieren monatlich die 15 Wasseraufbereitungsanlagen entlang der Trasse zwischen Golmud und Lhasa, um sicherzustellen, dass Luft und Wasser im Hochgebirge unverschmutzt bleiben. Alle Anlagen verwenden außerdem erneuerbare Energien.
Darüber hinaus setzt sich die Zuggesellschaft für den Erhalt und die Erweiterung der Vegetation ein. 2008 wurde die Qinghai-Tibet-Eisenbahn als "umweltfreundliches Projekt" ausgezeichnet, Chinas höchster Umweltpreis.
Sichere Reisen gewährleisten. Vor dem Bau der Eisenbahnstrecke stellten viele ihre Sicherheit infrage. Ihre Befürchtungen, der Permafrostboden könne weder Gleise noch Züge halten und der niedrige Sauerstoffgehalt auf dem Plateau stelle eine Gefahr für Arbeiter und Passagiere dar, sollten sich jedoch nicht bewahrheiten.
"Innerhalb von fünf Jahren Betrieb konnten wir keine Veränderung des Bodens feststellen", so Wang Zhiwei. Miao Xiaohua, stellvertretender Geschäftsführer der Qinghai-Tibet Railway Company, bestätigt: "In den letzten fünf Jahren ist noch kein Arbeiter durch die Höhenluft gestorben und keine Rattenplage hat die Züge von und nach Lhasa befallen." Indes würden alle Reisenden, die sich während der Fahrt schlecht fühlten, sofort behandelt, sagte er.
Lokale Wirtschaft ankurbeln. Die Qinghai-Tibet-Eisenbahn zeigte sich in der Förderung der Entwicklung sowohl in der Provinz Qinghai als auch im Autonomen Gebiet Tibet erfolgreich. Die zahlreichen Urlauber, die mit dem Zug in diese Regionen reisten, kurbelten die örtliche Tourismusbranche und das Gastgewerbe merklich an.
Offiziellen Statistiken zufolge stieg das BIP in Qinghai von 64,1 Milliarden Yuan (6,8 Milliarden Euro) im Jahr 2006 auf 134,2 Milliarden Yuan (14,3 Milliarden Euro) in 2010 an. In Tibet wuchs während des gleichen Zeitraums das BIP von 34,2 Milliarden Yuan (3,6 Milliarden Euro) auf 50 Milliarden Yuan (5,3 Milliarden Euro).
Im vergangenen Jahr begann die Erweiterung der Strecke von Lhasa nach Xigaze, der zweitgrößten Stadt im Autonomen Gebiet Tibet. Der Bau soll 2015 abgeschlossen werden.
Quelle: Xinhua
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