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08. 07. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die anfänglichen Bedenken konnten zerstreut werden: Die Eisenbahnverbindung nach Tibet durchtrennt die Wanderwege der Tibetischen Antilope doch nicht. Grund dafür sind zahlreiche Durchgänge, die eigens für die geschützte Tierart eingerichtet wurden.
Eine Herde von Tibetischen Antilopen galoppiert ungehindert zu ihren Brutstätten auf der anderen Seite der Qinghai-Tibet-Eisenbahn. Vor der Verwirklichung des ehrgeizigen Bahnprojekts hatte es Bedenken gegeben, dass der Zug die Wanderwege der seltenen Tierart unterbrechen könnte. Doch dem scheint nun doch nicht so zu sein. "Ich sehe sie jeden Sommer die Überführungen benutzen, welche unter den Schienen verlaufen", sagt der Lkw-Fahrer Li Jingui, der schon seit Jahren neben dem Schienenstrang arbeitet.
Die 1956 Kilometer lange Eisenbahnstrecke führt auf ihrem Weg durch das Qinghai-Tibet-Plateau auch durch mehrere Naturschutzgebiete: Sanjiangyuan, Qiangtang und Hoh Xil - Chinas am dünnsten besiedelte Region. Jeweils im Mai wandern dort die Tibetischen Antilopen massenweise durch das Naturschutzgebiet. Die Migration der Tiere sei nicht durch den Verkehr auf den Schienen beeinträchtigt worden, sagt Xiao Penghu, stellvertretender Leiter des Naturschutzgebiets Hoh Xil.
Schon vor der Verlegung der ersten Schwelle der Qinghai-Tibet-Eisenbahn hatte es Sorgen gegeben, dass sich der Bau der Schienenverbindung nachteilig auf die anmutigen Geschöpfe auswirken könnte, welche bereits wegen rücksichtslosen Wilderern, die Jagd auf die ausgesprochen feine Wolle machen, stark dezimiert worden sind. Um solche Bedenken zu zerstreuen, wurden im Bahndamm 33 Tunnels angebracht, welche die Tiere benutzen können.
An einem Nachmittag während der Wanderzeit benutzen jeweils rund 200 Tibetische Antilopen den Durchgang. Wann immer eine Herde der werdenden Mütter einen der Durchgänge benutzt, dann halten die Wildhüter des Naturschutzgebiets den Verkehr an. Miao Xiaohua, Vize-Präsident der Qinghai-Tibet-Eisenbahngesellschaft, sagt, dass seine Mitarbeiter verpflichtet seien, laufende Projekte zu verschieben oder auszusetzen, wenn sie die Migration der Antilopen stören.
Auch die Umweltbehörden von Qinghai und Tibet behaupten, dass die Bahn die Migrationsroute der Tiere nicht störe. Die chinesische Akademie der Wissenschaften kam am 17. April 2008 in einer Publikation im angesehenen Wissenschaftsjournal "Natur" zum gleichen Schluss.
Der große Erfolg der Qinghai-Tibet-Eisenbahn beim Spagat zwischen dem Wohlergehen der Tiere und dem Bau einer massiven Eisenbahn hat auch die Planer von zahlreichen anderen ambitionierten Projekten inspiriert. So sollte die Yi-Wan-Eisenbahn ursprünglich in einem Tunnel durch den Jangtse führen – ein Plan, der jedoch später zu Gunsten einer Brücke aufgegeben wurden. Die 30 Millionen Yuan teure Brücke soll die Brutstätten des chinesischen Störs schützen, einem prähistorischen Fisch.
Quelle: Xinhua
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