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08. 08. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Qinghai: China will Ausländern Wildtierjagd erlauben

Schlagwörter: Blauschaf Wildtierjagd Ausländer Tibetgazelle Qinghai

Einer Gruppe von Ausländern wird wahrscheinlich erlaubt, in diesem Jahr in China Wildtiere zu jagen, darunter auch geschützte Tierarten. Dies ist das erste Mal, dass die Regierung das Jagdverbot für Ausländer, das sie im Jahre 2006 erließ, aufweicht.

Ein Blauschaf

Die Tageszeitung Beijing News berichtete am Samstag, dass der Fachausschuss der Wildtierjagd, eine Organisation unter dem Staatlichen Amt für Forstwirtschaft, zwei Anträge von Ausländern für die Jagd in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai genehmigt hat. Trotz dieser Erlaubnis dürfen die Ausländer allerdings erst auf die Pirsch gehen, wenn die Jagd auch vom Staatlichen Amt für Forstwirtschaft offiziell erlaubt wurde. Die erteilte Bewilligung dürfte allerdings den nächsten Schritt erleichtern. Die beiden Bewerbungen wurden von chinesischen Reisebüros im Auftrag von sieben ausländischen Jägern gestellt. Sie planten eine internationale Jagdrunde, auf der sie unter anderem neun Blauschafe und sieben Tibetgazellen in Qinghai zu erlegen beabsichtigen. Die beiden Tierarten zählen zu Wildtierarten der zweiten Schutzklasse in China.

Experten des Fachausschusses der Wildtierjagd forderten von den zuständigen Behörden eine Aufsicht über die Zahl und die Arten der getöteten Tiere. Der Beijing News zufolge soll der Preis für eine Bewilligung davon abhängen, welche Tierarten und wie viele Tiere gejagt werden sollen.

Die Bewilligungen haben in der Öffentlichkeit eine heftige Diskussion ausgelöst. Es wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass die Jagd das ökologische Gleichgewicht in Qinghai beeinträchtigen könnte. Manche vertraten sogar die Ansicht, dass die Bewilligungen einzig aus wirtschaftlichen Interessen erteilt wurden.

Eine Tibetgazelle

Yan Xun vom Staatlichen Amt für Forstwirtschaft widerspricht solchen Vorwürfen. Das Forstwirtschaftsamt kontrolliere die Zahl der verschiedenen Tierarten, die jährlich gejagt werden dürfen, um das ökologische Gleichgewicht zu halten. Da normalerweise Gazellen mit größeren Hörnern, also ältere Gazellen, das Jagdziel seien, sollte die geplante Jagd keine verheerende Beeinträchtigung auf die Gesamtzahl dieser Arten haben, so Yan.

Ein Beamter aus dem Jagdgebiet in Qinghai teilte der Beijing News mit: "Wir werden Fachleute an den Tatort senden. Sie werden die Jagd der Ausländer überwachen. Es darf erst dann geschossen werden, wenn Jäger und Fachleute die Tierart bestimmt haben." Die ausländischen Jäger müssen Verträge über Strafen nach chinesischen Gesetzen und Vorschriften unterschreiben und sie dürfen nur auf die älteren männlichen Tiere schießen, führte er weiter aus.

Die Internetnutzer sind nicht überzeugt. "Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum Ausländer gegen Geld geschützte Tierarten in unserem Land jagen dürfen. Chinesische Jäger, die das gleiche tun, kommen ins Gefängnis", ärgerte sich ein Internetnutzer bei sina.com.

Quelle: german.china.org.cn

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