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03. 11. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesische Solarunternehmen bezeichnen US-Petition als schädlich für ganze Branche

Schlagwörter: Solarunternehmen Preisdumping Handelsstreitigkeit Photovoltaik

Die Petition von US-Solarunternehmen, in der den chinesischen Wettbewerbern Preisdumping vorgeworfen wird, schadet sowohl der chinesischen wie auch der US-amerikanischen Solarzellen-Branche, sagte ein Offizieller aus dem Industriezweig. Dies könnte die Beschäftigungslage in den USA weiter verschlechtern.

"Wir empfehlen, die Petition zurückzuziehen", sagte Li Junfeng, Generalsekretär des chinesischen Verbands der Industrien im Bereich erneuerbare Energien. Li reagierte damit auf eine Petition der SolarWorld AG und mehreren anderen US-amerikanischen Solarzellen-Unternehmen an das US-Handelsministerium und die Internationale Handelskommission. In der Petition wird den chinesischen Unternehmen vorgeworfen, dass sie die Sonnenkollektoren auf dem US-Markt zu einem Preis verkaufen, der nicht einmal die Produktionskosten deckt.

Ermittlungen der US-Regierung würden Unternehmen in beiden Ländern erhebliche Schäden zufügen. "Chinesische Unternehmen sind nur ein Teil der globalen Wertschöpfungskette", sagte Li. "Wenn die US-Regierung den chinesischen photovolaischen Produkten Strafzölle auferlegt, würde dies auch die Kosten der US-Produkte erhöhen und den Markt verkleinern." Das Ziel, die Beschäftigungsrate in der Solarzellenbranche zu erhöhen, könne deswegen mit einem solchen Schritt nicht erreicht werden, so Li. Nur zwei bis drei Betriebe würden von einer Untersuchung profitieren und rund 300 Stellen retten können, doch dafür würden 10.000 Mitarbeiter in anderen US-Firmen auf direkte oder indirekte Weise ihre Arbeit verlieren.

China gibt jedes Jahr zwei Milliarden US-Dollar aus für den Import von Rohmaterialien wie Polysilicon, Ethylen-Vinylacetat und Silberpaste. Die chinesische Solarindustrie wandte im Jahr 2010 etwa drei Milliarden US-Dollar für den Import von Geräten aus den USA auf, sagte der Verband. "Die Hersteller dieser Produkte und die Materiallieferanten sind es, die unter der Petition zu leiden haben", sagte Li.

Sollte die US-Regierung tatsächlich Untersuchungen beginnen, dann würde die Europäische Union mit großer Wahrscheinlichkeit dem Beispiel folgen, sagte Jiang Heng, Wissenschaftler an der Chinesischen Akademie für Internationalen Handel und Wirtschaftszusammenarbeit unter dem Handelsministerium. "Es ist üblich, dass die USA und Europa Handelsstreitigkeiten als Vorwand brauchen, um die heimischen Märkte und Arbeitsplätze zu schützen", sagte Jiang.

Allerdings seien die großen chinesischen Solarunternehmen bereits daran, sich vorzubereiten, erklärte Gao Hongling, Generalsekretärin der chinesischen Wirtschaftsverbindung Photovoltaik. "Die normale Produktion dürfte bei den meisten großen chinesischen Firmen bis Mitte November nicht beeinträchtigt werden", sagte sie. "Doch nach September werde es schwierig." Wei Qidong, ehemaliger Generalsekretär der Industrieallianz Photovoltaik in der Provinz Jiangsu, erklärte, dass seit Mitte dieses Jahres provinzweit zahlreiche kleine und mittelgroße Unternehmen bankrottgegangen seien oder ihre Produktion angehalten haben. "Wir erfuhren noch vor Oktober von dieser Nachricht und warnten alle Solarunternehmen in Jiangsu", sagte er.

Quelle: german.china.org.cn

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