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10. 11. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Klimawandel bedroht die Ernteerträge in China

Schlagwörter: Klimawandel Ernteertrag Getreide Lebensmittelsicherheit

China könnte in den nächsten Jahrzehnten mit einer Knappheit an Getreide konfrontiert werden, warnte ein führender Agrar-Wissenschaftler. Der Klimawandel wird voraussichtlich dazu führen, dass die Erträge in der chinesischen Landwirtschaft bei gleichzeitig steigender Nachfrage schrumpfen.

Luo Jinming, ein 76 Jahre alter Bauen in Guiyang, der Hauptstadt der südwestchinesischen Provinz Guizhou, steht in seinem Feld. Foto vom 27. August.

Tang Huajun, stellvertretender Rektor der Chinesischen Akademie der Agrarwissenschaften sagte, dass es voraussehbar sei, dass der Ertrag bei den drei wichtigsten Anbaukulturen des Landes (Reis, Weizen und Mais) schrumpfen wird, wenn China keine wirksamen Maßnahmen ergreift, um den Klimawandel einzudämmen. Tang machte diese Bemerkungen am Rande einer zweitägigen internationalen Konferenz zum Thema Klimawandel und Lebensmittelsicherheit, die am Dienstag in Beijing zu Ende gegangen war. "Der Klimawandel führt wegen den daraus folgenden extremen Wetterlagen, Pflanzenkrankheiten und Insektenplagen dazu, dass die Getreideproduktion größeren Schwankungen unterlegen sein wird", sagte er gegenüber China Daily. Dies sei für die Lebensmittelversorgung des Landes eine ernsthafte Bedrohung.

Chinas Getreideertrag, der im Jahr 2010 eine Rekordmenge von 546,4 Millionen Tonnen erreichte, dürfte zwar in diesem Jahr auf über 550 Millionen Tonnen schnellen, wie das Landwirtschaftsministerium meldete. Dies ist damit das achte Jahr in Folge, in der die Produktionsmengen anstiegen. Dennoch geben die Folgen des Klimawandels und damit auch der Verlust an nutzbarem Land und die zunehmende Wasserknappheit den Agrarwissenschaftlern Grund zu wachsender Sorge. "Der Reisertrag des Landes dürfte bis 2050 um 4 bis 14 Prozent sinken, wenn sich das Klima weiter verändert", sagte Tang. "Weizen und Mais könnten Ertragsrückgänge von 2 bis 20 Prozent beziehungsweise zwischen einem bis 23 Prozent erleben." Diese drei Arten machen zusammen rund 80 Prozent des gesamten Getreideertrags Chinas aus.

Das Landwirtschaftsministerium rechnet damit, dass die Nachfrage nach Getreide bis 2020 chinaweit rund 572,5 Millionen Tonnen erreicht. Verglichen mit 2010 entspricht dies einer Steigerung um 47,5 Millionen Tonnen. "China steht vor einer schwierigen Aufgabe bei der Sicherstellung seiner Lebensmittelsicherheit, denn die negativen Einflüsse des Klimawandels nehmen zu und werden immer offensichtlicher", sagte Qu Sixi, stellvertretender Direktor des Departements für Internationale Kooperation unter dem Landwirtschaftsministerium, bei der Konferenz. Statistiken der Chinesischen Akademie der Agrarwissenschaften belegen dies: So waren 1970 jährlich nur rund 5 Millionen Hektar landwirtschaftlier Nutzfläche überschwemmt. Im Jahre 2000 stand jedoch auf 10 Millionen Hektaren Hochwasser. Auch ist der jährliche Verlust durch Pflanzenkrankheiten von 6 Millionen Tonnen in den frühen 1970er-Jahren auf 13 Millionen Tonnen in den Jahren nach der Jahrhundertwende gestiegen.

Wang Jimin, stellvertretender Direktor des Instituts für Landwirtschaftsökonomie und Entwicklung unter der Chinesischen Akademie der Agrarwissenschaften, sagte, dass China in den kommenden Jahren vermutlich zunehmend Landwirtschaftsprodukte aus dem Ausland importieren muss. Denn: "Während das Angebot an Mais im Land seine Grenzen erreicht hat, steigt die Nachfrage", sagte er. Da China sich bemühen wird, bei der Produktion seines Getreides autark zu bleiben und deswegen mehr Land der Getreideproduktion zuweisen wird, dürften in Zukunft auch die Importe von anderen landwirtschaftlichen Produkten wie Baumwolle oder Speiseöl steigen.

Quelle: german.china.org.cn

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