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09. 12. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Bill Gates setzt sich für Chinas atomare Zukunft ein

Schlagwörter: Bill Gates Reaktor Atomkraftwerk Abfall

Der Milliardär und Philanthrop Bill Gates bestätigte am Mittwoch, dass er an der Gründung einer Firma mitwirkte, welche für China eine neue Art von Atommeilern entwickelt. Die Reaktoren der vierten Generation sollen noch sicherer sein, als herkömmliche AKWs.

Der Milliardär und Philanthrop Bill Gates

"TerraPower arbeitet an einem Atomreaktor der vierten Generation. Ein solcher Reaktor soll sehr preisgünstig und sehr sicher sein und zudem nur sehr wenig Abfall erzeugen", sagte Gates am Mittwoch auf einer Pressekonferenz, die Gesprächen mit Beamten des Ministeriums für Wissenschaft und Technologie in Beijing folgte. "Allerdings befindet sich noch alles in einer sehr frühen Phase."

Die Firma TerraPower, die Gates vor einigen Jahren mitbegründet hat, arbeitet gemeinsam mit der Chinesischen Nationalen Nuklearkooperation (CNNK) an Ideen zu neuen Technologien, wenngleich Gates davon ausgeht, dass deren Einführung noch eine Weile dauern dürfte. Zur Diskussion steht insbesondere ein Wanderwellen-Reaktor – eine neue Art von Reaktoren, bei denen die Anreicherung und die Wiederaufbereitung von Uran nur noch in geringerem Umfang nötig ist. Die Wanderwellen-Reaktoren sind nicht nur kleiner als herkömmliche Atomkraftwerke, sondern sie produzieren auch weniger Abfälle. Sie können mehrere Jahre lang betrieben werden, ohne dass ein Nachfüllen notwendig wäre.

Angesichts der langfristigen Risiken der Lagerung von radioaktiven Abfällen und des Missbrauchs der Brennstoffe für den Bau von Waffen haben Wissenschaftler seit den 1940er-Jahren versucht, Methoden zu entwickeln, die eine Wiederverwendung der Brennstoffe erlaubt. Die Wanderwellen-Reaktoren könnten möglicherweise die Lösung dieser Probleme bieten. Allerdings ist bisher noch kein Reaktor dieser Art gebaut oder getestet worden, sagte Xu Mi, Chefexperte der CNNK.

Gates rechnet damit, dass für die Entwicklung des neuen Reaktortyps in den kommenden Jahren Investitionen in der Höhe von Hunderten von Millionen Dollar erforderlich sein werden, während die Kosten für den Bau in Milliardenhöhe liegen dürften. Er versprach ebenfalls, dass das neue Design "total sicher" sei und auch Erdbeben standhalten könne.

Qian Jihui, Professor für Atomtechnik und neue Energie an der Tsinghua-Universität, sagte, dass er trotz der zahlreichen Diskussionen über den neuen Reaktor nicht erwartet, dass dieser in Kürze für den kommerziellen Einsatz verfügbar sein wird. "Es gibt keine einheitliche Definition dafür, was ein Reaktor der vierten Generation ist", sagte er. "Meiner Meinung ist damit die absolute Sicherheit gemeint, die ausschließt, dass es jemals während des Betriebs ein Unglück geben wird."

Qian sagte, dass China sich darauf vorbereite, einen Testreaktor dieser Art mit einer Kapazität von 200.000 Kilowatt zu bauen. Allerdings erwartet er nicht, dass der Reaktor in China demnächst benutzt werden kann, weil das Land die Suspension der neuen Atomprojekte nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima noch immer nicht aufgehoben hat.

Das Ministerium für Wissenschaft und Technologie sagte, es freue sich, mit Gates zusammenzuarbeiten. "Es ist nicht Gates Geld, das wir bei dieser Kooperation so sehr schätzen, sondern sein sozialer Einfluss und seine Innovationsfähigkeit", sagte Zhang Laiwu, stellvertretender Minister für Wissenschaft und Technologie.

Quelle: China Daily

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