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16. 12. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China fordert Industrieländer zur Emissionsreduktion auf

Schlagwörter: Emissionsreduktion Industrieländer Kyoto-Protokoll

Chinesische Klimaexperten haben die Industrieländer aufgefordert, ihre Reduktionsverpflichtungen im Zuge der UN-Klimakonferenz im südafrikanischen Durban zu erfüllen – einem Treffen, von dem man hoffte, dass es die Klimaverhandlungen vor dem Zusammenbruch retten würde.

Am Ende der Durban-Konferenz kritisierte Xie Zhenhua, Leiter der chinesischen Delegation, "einige Länder".

Die 17. Konferenz der Vertragsparteien zum UN-Rahmenvertrag zum Klimawandel hätte planmäßig am heutigen Freitag zu Ende gehen sollen. Doch wegen heißen Diskussionen war die Konferenz um einen zusätzlichen Tag erweitert worden. Nach einem 14-tägigen Verhandlungsmarathon einigte man sich auf der Konferenz, Arbeitsgruppen zu schaffen, die das Protokoll für die Versprechen zu den Emissionssenkungen nach 2020 ausarbeiten. Dabei handelt es sich um erste weltumspannende Vereinbarung zur Senkung der Emissionen, die voraussichtlich im Jahr 2020 in Kraft treten wird. Die Konferenz verlängerte auch die Laufzeit des Kyoto-Protokolls um fünf Jahre. Dabei handelt es sich um eine Vereinbarung aus dem Jahre 1997, die bindende Emissionsziele für einige entwickelte Länder beinhaltet.

Chen Ying, stellvertretender Direktor des Forschungszentrums für nachhaltige Entwicklung an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, sagte, die Leistungen auf der Konferenz würden den Anstrengungen bei der Bewältigung des Klimawandels neuen Schub verleihen. Allerdings behindere der mangelnde politische Wille der entwickelten Länder die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Klimawandels durch die internationale Gemeinschaft.

Am Ende der Durban-Konferenz kritisierte Xie Zhenhua, Leiter der chinesischen Delegation, "einige Länder". Damit bezog er sich auf entwickelte Länder, die gemäß dem Kyoto-Protokoll Verpflichtungen zur Emissionssenkung hatten, aber ihren Versprechen nicht nachgekommen sind und die Entwicklungsländer unzureichend mit finanzieller und technischer Hilfe unterstützt hatten.

Cao Rongxiang, Klimaexperte beim Zentralkomitee stellte fest, dass die entwickelten Länder fast gar "nichts" unternommen hätten, um die im Kyoto-Protokoll vorgeschriebenen Emissionsminderungen durchzusetzen. Das Kyoto-Protokoll ist der einzige rechtlich verbindliche Vertrag, der Reduktionsziele für 37 Industriestaaten und die Europäische Union festsetzt. Gemäß seinen Anforderungen müssen die Kohlendioxid-Emissionen bis 2012 auf einen 5,2 Prozent niedrigeren Stand als im Jahre 1990 sinken.

Cao sagte, dass die Industrieländer mit der technischen Hilfe für Entwicklungsländer noch nicht einmal begonnen hätten. Einige würden sogar den Schutz geistigen Eigentums als Entschuldigung vorbringen. Im Gegensatz dazu habe China, dem keine verbindlichen Emissionsreduktionen aus dem Protokoll entwachsen, bereits Anstrengungen unternommen, um Energie zu sparen und die Emissionen zu verringern, wenn gleich voraussehbar ist, dass das chinesische Wirtschaftswachstum einen höheren Energieverbrauch bedeutet.

China hat erstmals im Jahr 2009 eine Kontrolle seiner Treibhausgasemissionen verkündet. Demnach sollen bis 2020 die Kohlendioxid-Emissionen pro BIP-Einheit gegenüber dem Niveau von 2005 um 40 bis 45 Prozent sinken. Chinas Kohlendioxid-Emissionen haben in den vergangenen 20 Jahren die der entwickelten Ländern weit überholt, wie aus einem Bericht der Regierung hervorgeht, der im letzten Monat veröffentlicht worden war. "Die entwickelten Länder sollten in vollem Umfang ihre Rolle wahrnehmen und nach dem Grundsatz der gemeinsamen, aber differenzierten Verantwortung handeln", sagte Cao.

Quelle: China Daily

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