Beijing hat im laufenden Jahr insgesamt einen Rückgang in der Konzentration verschiedener Schadstoffe erlebt, sagte Zhuang Zhidong, stellvertretender Direktor des Beijinger Umweltschutzamts. So sei etwa die Konzentration von PM10-Partikel, also Feinstaub von weniger als zehn Mikrometern, auf 114 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gesunken. Dies sei der tiefste Wert seit vier Jahren.

Auch sei die allgemeine Luftqualität in Beijing in diesem Jahr besser als letztes Jahr, sagte Zhuang. So seien im Vergleich zum Jahr 2010 ganze 22 Tage mehr mit einer Luftqualität des Grads I gemessen worden. Beijing nutzt für die Beurteilung der Luftbelastung eine fünfstufige Klassifizierung, wobei Grad I für die beste und Grad V für die schlechteste Qualität stehen. Tage mit dem Grad I oder II gelten als "Tage mit blauem Himmel".

Allerdings hat Beijing in Folge der schlechten Wetterbedingungen auch mehrere Tage mit hoher Luftverschmutzung erfahren. Faktoren wie schwächere Winde und ein Anstieg der Luftfeuchtigkeit begünstigen die Ausbreitung von Luftschadstoffen. Seit Mitte November die diesjährige Heizperiode begann, hat das Amt ein Auge auf die Baustellen und die Kohle-Heizkessel der Stadt geworfen, um Emissionen zu reduzieren.

Die Überwachung der Luftqualität hat in der letzten Zeit für Schlagzeilen gesorgt, weil eine öffentliche Debatte über die unterschiedlichen Messstandards vom Zaune brach. China verwendet derzeit PM10, um die Luftqualität zu messen. Die Öffentlichkeit forderte die Behörden jedoch auf, den strengeren PM2.5-Standard anzuwenden, der feinere Staubpartikel misst. Diese gelten als eine größere Gefahr für die Gesundheit der Menschen, da sie tiefer in die Lunge eindringen können.

Das Umweltschutzministerium sagte, es werde die gegenwärtigen Standards überarbeiten und einen neuen Index einführen, der PM2.5-Partikel und die Ozon-Dichte berücksichtigt. Er soll bis 2016 landesweit umgesetzt werden, wobei bestimmte Regionen bereits vor der nationalen Frist für Pilotprojekte ausgewählt werden. Zhuang sagte, dass das Umweltkontrollzentrum in Beijing bereits Vorbereitungen eingeleitet habe, um PM2.5-Partikel zu messen. So wurden die entsprechenden Messgeräte bestellt, Überwachungsstationen vorbereitet und das Personal ausgebildet.

Das Konzept der "Tage mit blauem Himmel" ist ausgearbeitet worden, um die Stadt bei der Verbesserung der Umweltsituation zu ermutigen. Die Behörden haben sich das Ziel gesetzt, in diesem Jahr 274 "Tage mit blauen Himmel" zu erreichen.