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16. 01. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China will 2013 ersten Atomreaktor der dritten Generation in Betrieb nehmen

Schlagwörter: Atomreaktor Nuklearkrise nukleare Sicherheit

Obwohl seine Konstruktion durch die Nuklearkrise in Japan behindert worden war, will China wie geplant 2013 den erste Kernreaktor des Typs AP1000 in Betrieb nehmen, sagte der Geschäftsführer des Energieanbieters am Samstag. Es handelt sich dabei um ein AKW der dritten Generation.

Computermodell eines AKWs der dritten Generation

Wang Binghua, Vorstandsvorsitzender der SNPTC (State Nuclear Power Technology Corporation), sagte, dass die Fortschritte beim Bau des ersten Kernreaktoren der dritten Generation in China "unter Kontrolle" sei. Das Land hatte im Jahr 2009 mit dem Bau des ersten Druckwasserreaktors der dritten Generation begonnen. Dabei handelt es sich weltweit um das erste Kraftwerk, in dem die neue AP1000-Technologie der US-amerikanischen Firma Westinghouse angewendet wird. Nachdem im vergangenen März jedoch ein massives Erdbeben und ein Tsunami in Japan eine Atomkrise ausgelöst hatten, wurde der Bau der neuen Reaktoren an der chinesischen Küste um sechs bis zwölf Monate zurückgeworfen.

Wang sagte, dass die Verzögerungen jedoch auch auf technische Anpassungen von Seiten Westinghouses zurückgehen, die angesichts der anhaltenden Skepsis gegenüber der Atomenergie gemacht werden mussten. Außerdem habe es mehr Zeit als geplant gebraucht, um die neuen Baumethoden bei einem Reaktor der dritten Generation zu verinnerlichen, so Wang weiter. Doch sei er nach wie vor zuversichtlich, dass mit einem optimierten Konstruktionsplan und einer verstärkten Kontrolle der erste Meiler des Sanmen-Atomkraftwerks in der ostchinesischen Provinz Zhejiang bereits 2013 ans Netz gehen kann.

Wang wies darauf hin, dass die Sicherheitsbewertung nach der Japan-Krise verstärkt wurde. "Sowohl die SNPTC wie auch Westinghouse gehen davon aus, dass diese neuartigen Reaktoren die gleichen Erdstöße wie in Japan unbeschädigt überstehen würden" sagte er. Die beiden Unternehmen würden dennoch weiterreichende Anstrengungen zur Gewährleistung der nuklearen Sicherheit unternehmen. Jack Allen, Präsident der Abteilung Asien bei Westinghouse, sagte, seine Firma habe zudem von der US-Atomkommission die Genehmigung erhalten, mit der AP1000-Technologie Kraftwerke zu bauen.

China verwendet unter dem Namen CAP1000 eine eigene, modifizierte Version von AP1000. "Der Transfer von Schlüsseltechnologien und der Software wurde bereits abschlossen", meldete die SNPTC. Laut Wang seien 55 Prozent der vier Reaktoreinheiten, die sich derzeit im Bau befinden, mit einheimischem Equipment hergestellt worden. Er erwartet, dass das fünfte AKW der dritten Generation eine vollständig chinesische Produktion sein wird. Heimische Ingenieure arbeiten zudem an dem CAP1400-System, einer verbesserten Version der AP1000-Technologie. Erste Entwürfe wurden Ende letzten Jahres abgeschlossen. Sachverständige der Regierung werden die Pläne im Mai prüfen, sagte Wang.

China hat die Genehmigungsverfahren für Kernkraftwerke unterbrochen, so dass die Sicherheitsstandards nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima überprüft werden können. "Die Revision wird die Atompläne des Landes nicht beinträchtigen. Aber es wird helfen, die Pläne auf einer soliden Grundlage aufzubauen und die Öffentlichkeit von der Sicherheit und der Wirtschaftlichkeit der Anlagen zu überzeugen", so Wang. Die für die nukleare Sicherheit zuständigen Behörden haben laut Wang Berichte zur Atomsicherheit und zur Entwicklung von AKWs verfasst und eingereicht. Der Staatsrat will diese Studien bald prüfen und klare Richtlinien für die nukleare Zukunft des Landes erlassen.

Quelle: Xinhua

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