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03. 02. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Umweltschutzamt: Luftqualität ist eine Frage der Lage

Schlagwörter: Luftqualität Messstation Verschmutzung Feinstaub

Ein Beamter des städtischen Umweltschutzamts von Beijing sagte am Dienstag, dass sich die Station zur Überwachung der Luftqualität auf dem Gelände der US-Botschaft zu nahe an den Schadstoffquellen befindet. Dies sei der Grund, weshalb deren Werte stets höher als die offiziellen Daten zur Luftverschmutzung ausfallen.

"Die Messstation der Botschaft befindet sich etwa 15 Meter von der Straße entfernt. Doch sollte sie nach international gängiger Praxis eine Entfernung von mindestens 50 Metern haben", sagte Yu Jianhua, Leiter des Beijinger Umweltschutzamts, bei einem Radiointerview. Überwachungsstationen dürfen sich nicht zu nahe an Schadstoffquellen wie Autoabgasen befinden. "Die Lage sollte repräsentativ sein und sich weder am stärksten noch am wenigsten verschmutzten Ort befinden." Es braucht ein Labor und ein professionelles Team, um die Ausrüstung zu warten und die Genauigkeit der Daten zu gewährleisten, stellte Yu. Die US-Botschaft befindet sich in der Nähe der Dritten Ringstraße – allerdings war nicht klar, ob Yu sich darauf bezog.

"Wir glauben, dass die Förderung sauberer Luft und Transparenz bei Umweltfragen im Interesse all unserer Bürger ist. Unsere Daten sind daher seit jeher öffentlich zugänglich", schrieb Richard Buangan, Sprecher der amerikanischen Botschaft, in einer E-Mail an die Global Times. Die unterschiedlichen Angaben zur Luftqualität von Seiten der US-Botschaft und dem Beijinger Umweltschutzamt haben in der chinesischen Öffentlichkeit zu hitzigen Debatten geführt.

Das Umweltschutzamt hatte am 21. Januar damit begonnen, die Daten zur Konzentration von PM2.5-Feinstaub (also Schwebepartikel von weniger als 2,5 Mikrometer) auf der Webseite bjmemc.com.cn in einem einstündigen Intervall zu veröffentlichen. Derzeit werden erst die Daten von der Chegongzhuang Xilu im Stadtbezirk Haidian freigegeben, doch das Amt plant, in der Zukunft die Messdaten von mindestens 30 weiteren Stationen in ganz Beijing zu veröffentlichen, so Yu weiter.

"Die US-Botschaft verfügt nur über eine einzige Messstation in der Innenstadt. Zudem sagen sie, dass die Daten nur für den Eigengebrauch bestimmt sind und nicht für die Öffentlichkeit", erklärt Du Shaozhong, stellvertretender Leiter des Umweltschutzamts. Sein Amt habe in der ganzen Stadt insgesamt 27 Überwachungsstationen installiert und deren Resultate können die durchschnittliche Luftqualität der Stadt auf eine wissenschaftliche Weise erfassen, sagte er.

"Wir sollten die offiziellen Daten und die Angaben einer nicht staatlichen Organisation nicht gegeneinander ausspielen, da beide verschiedene Methoden und Geräte verwenden", sagte Feng Yongfeng, Gründer der in Beijing ansässigen Umweltschutzorganisation Green Beagle. Der offizielle Weg sei es, ein durchschnittliches Ergebnis zu bekommen, während es der nicht-staatlichen Überwachung darum geht, sich dem Leben und dem Umfeld der Bewohner zu widmen. "Ich bin sicher, dass die Daten der US-Botschaft für deren Lage korrekt sind. Zivile Messdaten können eine gute Ergänzung zu den offiziellen Zahlen darstellen."

Quelle: People's Daily

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