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25. 06. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

"Schlachttag" in Südchina: Zehntausende Hunde feierlich verspeist

Schlagwörter: Protest Hundefleisch

Die Sommersonnenwende (21. Juni) ist für die Hunde in der südchinesischen Stadt Yulin der "Schlachttag": trotz landesweiter Proteste wurden an diesem Tag über zehntausend Hunde feierlich gegessen.

"An der Sommersonnenwende gibt es für die Hunde kein Entkommen", heißt es im Volksmund – jedenfalls in Yulian in der südchinesischen Provinz Guangxi. Jährlich findet hier am Tag des Sommerbeginns das "Litchi-Hundefleisch-Fest" statt. Seit alters her ist es eine Tradition in Yulin, Hundefleisch zu essen, weil man damit angeblich Krankheiten vorbeugen kann. Seit Ende der 1990er Jahre hat sich die Tradition vom Land bis in die Städte ausgebreitet und immer mehr Hundefleisch-Lokale entstanden. Zum "Litchi-Hundefleisch-Fest", das jährlich auf die Sommersonnenwende fällt, kommen unzählige Touristen nach Yulin, um dort Hundefleisch zu fressen.

Seit 2010 wird dem Fest von chinesischen Tierschutzorganisationen immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt. In den vergangenen zwei Jahren wurden zahlreiche Proteste gegen das umstrittene Festival initiiert. Am Tag des Festivals 2012 etwa kniete ein Hundliebhaber medienwirksam vor einem mit Hundefleisch bedeckten Tisch nieder und entschuldigte sich so symbolisch bei den gestorbenen Hunden. Das Foto sorgte im Internet für heftige Debatten. Auch in diesem Jahr wurden im Vorfeld des Festivals Proteste von Tierschutzorganisationen im Internet veranstaltet. Auch viele chinesische Filmstars haben daran teilgenommen.

Für den "Karneval" kamen unzählige "Feinschmecker" aus dem ganzen Land nach Yulin. "Das Festival ist eine kulturelle Visitenkarte unserer Stadt. Warum darf man kein Hundefleisch essen? Warum gibt es kein Verbot gegen das Essen von Schweinefleisch?", fragte ein Einwohner der Stadt, der sich an diesem Tag mit Freunden traf und auf den lauten "Delikatessen-Straßen" verschiedene Hundefleisch-Spezialitäten genoss.

"Für mich ist das Fest eine gute Chance zum Geldverdienen", freute sich Lin Zhiwei, Besitzer eines Restaurants für Hundefleisch-Spezialitäten in Yulin. "Hundefleisch kostet 35 Yuan [4,50 Euro] pro Kilo und wir können etwa zehn Yuan [1,25 Euro] pro Kilo daran verdienen." Hundefleisch hat in Yulin Hochkonjunktur: "Wir kümmern uns nicht um die Sorten, Herkunft und die Sicherheit des Hundefleisches. In den vergangenen Jahren gab es keinerlei Zwischenfälle."

Die meisten Hunde sind der Yuliner Überwachungsbehörde für Medikamente zufolge aus anderen Provinzen hierher transportiert worden – vor allem aus Hubei, Sichuan und Jiangxi. Im Juni erreichte der Import seinen Höhepunkt: Am 18. Juni wurden wie zum Beispiel insgesamt 618 Hunde importiert, und alle mussten die Quarantäne für lebenden Hunde unbeanstandet bestehen. "Wir sind nicht zuständig für die Überwachung des Verkaufs der Hunde. Das heißt, wir haben kein Recht, etwas über die Herkunft der Hunde herauszufinden", erklärte ein Beamter der Behörde. "Derzeit gibt es keine nationalen Quarantäne-Standards für Hunde, weil Hundefleisch nicht zu den häufig gegessenen Fleischsorten gehört."

Quelle: german.china.org.cn

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