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09. 08. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesische Regierungsstudie bestätigt Existenz von "Krebsdörfern"

Schlagwörter: Krebs,Umweltverschmutzung,Wasserqualität

Eine Studie der Regierung hat erneut die Existenz von "Krebsdörfern" entlang des Flusses Huaihe bestätigt. Ein weiteres Zeichen dafür, dass die Natur einen hohen Preis für Chinas schnelles Wirtschaftswachstum zahlt.

Müll türmt sich am Ufer eines verschmutzten Anlegers der Flusses Shaying, dem größten Nebenarm des Flusses Huaihe, im Landkreis Shenqiu, Provinz Henan. Einwohner aus mehreren Dörfern entlang des Flusses Shaying sind infolge von Wasserverschmutzung an Krebs erkrankt.

Experten zufolge spiegele die Bestätigung auch die wachsende Offenheit der Zentralregierung für Umweltfragen wider.

Eine Krebs-Epidemie wurde in den Bereichen entlang des Flusses Huaihe erkannt, sagte Yang Gonghuan, ehemalige stellvertretende Direktorin des chinesischen Zentrums für Krankheitskontrolle und -prävention, der die Studie leitete.

Laut der Studie stieg in einem der schwersten Fälle die Sterblichkeitsrate durch Lungenkrebs unter Frauen im Landkreis Shenqiu, Provinz Henan, um das Zwanzigfache im Zeitraum 1973-2005. In den Jahren 2004 und 2005 lag die Inzidenz von Krebserkrankungen in den betroffenen Gebieten entlang des Flusses um 50 Prozent höher als der nationale Durchschnitt.

Die Studie fußt auf Wasserüberwachungsdaten entlang des Flusses seit den 1980er Jahren und lokalen Krebserkrankungsraten von den 1970er Jahren bis 2005.

Der 1000-Kilometer-Fluss Huaihe fließt durch die Provinzen Henan, Anhui und Jiangsu, deren BIP-Wachstum seit den 1980er Jahren durchschnittlich zehn Prozent pro Jahr betrug.

Yang weiß, dass das Wasser im Fluss Huaihe bereits seit den 1980er Jahren verschmutzt wird. Umweltverschmutzung durch Fabriken, die Leder und Papier herstellen und verarbeiten, sowie Kunststoffproduktion haben die Wasserqualität beeinträchtigt. Kleine preisgünstige Herstellerfirmen verfügen in der Regel weder über ein Bewusstsein für noch eine Kontrolle der Umweltverschmutzung, was die Situation noch schlimmer macht. Einige Orte, die in den 1970er Jahren niedrige Krebsraten hatten, haben jetzt hohe Raten, sagte sie.

"Diese Orte wurden ernsthaft durch Wasserverschmutzung im Huaihe in Mitleidenschaft gezogen", was eine Korrelation zwischen Wasserqualität und Krebs aufzeige, sagte sie. "Die Studie ist von großem Belang für die öffentliche Gesundheit, da wir die am stärksten betroffenen Gebiete nun offiziell anerkennen, wodurch mehr zielgerichtete Anstrengungen zur Krebs-Intervention auf lange Sicht möglich sind." Weitere Forschungen und Untersuchungen seien erforderlich, um die spezifischen Karzinogene der Krebs-Epidemie zu erkennen und miteinander in Verbindung zu bringen, fügte sie hinzu.

Die Studie wurde im Jahr 2004 ins Leben gerufen, nachdem es Medienberichte über Krebsdörfer gab. Der damalige Premier Wen Jiabao hatte erst daraufhin die Ministerien für Gesundheit, Umweltschutz und Wasser-Ressourcen und den lokalen Regierungen entlang des Flusses gebeten, sich die aufgehende Krebsepidemie anzusehen.

Krebs ist eine komplizierte Krankheit, die mit vielen Risikofaktoren zu tun hat wie Umweltverschmutzung, Ernährung, Rauchen und bestimmte Infektionen, sagte Chen Wanqing, stellvertretender Direktor des Nationalen Zentralkrebsregisters und ein älterer Krebs-Spezialist.

Quelle: german.china.org.cn

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