Am 27. September fand ein Tauziehwettbewerb zwischen Touristen und einem Tiger im Ökologischen Zoo von Changsha in der südchinesischen Provinz Hunan statt. Ein sibirischer Tiger verbiss sich in einen Sack voller Futter, der von einem Tau verknotet wurde. Am anderen Ende des Taus zogen die Touristen. Das Resultat: Sieben Touristen wurden von einem vierjährigen Tiger geschlagen.

Dem Zoo zufolge diene das Tauziehen dazu, die Wildheit des Tigers zu erregen, damit er in seiner Gefangenschaft nicht krank werde. Der Wettbewerb am 27. September sei nur eine Probe. Die eigentliche Aktion wird erst in der Goldenen Woche vom 1. bis 7. Oktober offiziell durchgeführt. Mit einer Eintrittskarte von 45 Yuan (etwa 5,4 Euro) können die Zoobesucher daran teilnehmen. Als Teilnehmer dieses Tauziehwettbewerbs werden Erwachsene ausgewählt. Senioren und Kinder sind dafür nicht geeignet.

Die Mediensprecherin des Zoos Yi Ting erklärte, dass sich die Zooverantwortlichen vorher mit Tierschützern und Experten beraten hätten, um die Machbarkeit zu klären. Yi zufolge sind die an dem Wettbewerb teilnehmenden Tiger alle keine Jungtiere und werden dabei nicht verletzt.

Guo Geng, Experte für Tierschutz in Beijing, sagte, dass dieses Tauziehen zwischen Menschen und Tiger im Zoo eine Tiervorführung sei, die durch die staatlichen Vorschriften absolut verboten sei. Ihm zufolge sei diese Show auch eine Beleidigung des Tiers. Um die Wildheit der Zootiere zu erhöhen genüge es, sie mit lebendem Geflügel zu ködern, sagte der Experte.

Das Menschen-Tiger-Tauziehen hat auch im Internet Diskussionen ausgelöst. Die meisten Netizens sind dagegen. Manche haben Angst, dass die Zähne und Lippen des Tigers verletzt werden könnten; manche sind wütend, dass der Zoo gegen die Gesetze verstößt und die anderen haben ihr Mitleid für den Tiger ausgedrückt.