China will den Schutz vor und die Behandlung von verschmutzen Böden verbessern. Deswegen wird das Land diesen Wirtschaftsbereich mit einem geschätzten Wert von über 5,7 Billionen Yuan (etwa 817,8 Milliarden Euro) für private Investoren öffnen.

Das Umweltschutzministerium hat dem Staatsrat einen Aktionsplan vorgelegt, dessen Ziel die Prävention von Bodenverschmutzung beziehungsweise dessen Beseitigung ist, wie die Zeitung Economic Information am Freitag mit Verweis auf Insiderquellen schrieb. Der Plan werde voraussichtlich noch in diesem oder Anfang nächstes Jahr vorstellt.

Das Land erwägt eine Reihe von Schritten im Bereich Finanzen, Steuerwesen und Kreditvergabe, um die Zusammenarbeit zwischen der Regierung und privaten Investoren zu ermutigen und zu regulieren. Nach und nach soll der Sektor vollständig für private Firmen offen stehen. Analysten rechnen damit, dass durch den Plan Investitionen in der Höhe von 5.7 Billionen Yuan angezogen werden.

Fast ein Fünftel des chinesischen Agrarlands ist verschmutzt. Einige Gebiete sogar schwer. Dies geht aus einer nationalen Untersuchung zur Bodenverschmutzung vom April 2005 bis zum Dezember 2013 hervor. Obwohl China über weniger als zehn Prozent des weltweiten Agrarlands verfügt, konsumiert das Land fast 40 Prozent des Düngers der Welt. Der Verbrauch von Pestiziden liegt auf dem 2.5-Fachen des Weltdurchschnitts.

In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Fälle bekannt, in denen Getreide mit Schwermetallen belastet war. 2013 gab das Zentralkomitee der Jiu San Gesellschaft bekannt, dass über 16 Prozent der chinesischen Landwirtschaftsgebiete mit Schwermetallen kontaminiert seien. In großen Städten und in der Nähe von Industrie und Bergbaugebieten sei die Situation sogar noch schlimmer.

Die Behandlung von verschmutzten Böden ist im Vergleich zur Luft- und Wasserverschmutzung schwer und teuer. Zhuang Guotai vom Umweltschutzministerium sagte, dass China damit noch kaum begonnen habe. Um das Problem zu beheben seien wohl mehrere Billionen Yuan nötig.

Professor Gu Qingbao von der Chinesischen Forschungsakademie der Umweltwissenschaften fordert China auf, seine Gesetzgebung zur Bodenbehandlung so schnell wie möglich anzupassen, schrieb die Zeitung weiter.