“Anders als pflanzenfressende Tiere, die ein spezielles, auf die Nahrung angepasstes Verdauungssystem besitzen, mit dem sie lange Pflanzenfasern verdauen können, haben Pandas noch immer einen Magen, der typisch für Fleischfresser ist” erklärte Studienleiter Zhihe Zhang, Chef der Forschungsbasis in der Panda-Brutstätte in Chengdu. “Den Tieren fehlt im Erbgut auch das Gen für die Bildung von Enzymen zur Verdauung von Pflanzen.” Diese beiden Faktoren erhöhen das Risiko für die Tierart auszusterben.

Die Tiere beherbergen in ihrem Verdauungstrakt ähnliche Bakterien wie Fleischfresser, hieß es in der Studie, welche im US-Onlinejournal mBio publiziert wurde. Das sind hauptsächlich Escherichia/ Shigella und Streptococcus. Die Gründe dafür liegen in der Evolution: Pandas haben sich aus Bären entwickelt, die sowohl Pflanzen wie auch Fleisch auf der Speisekarte stehen hatten.

Erst vor etwa zwei Millionen Jahren begannen sich die Pandabären ausschließlich von Bambus zu ernähren. Heute verbringen die Tiere täglich bis zu 14 Stunden damit, um die 12,5 Kilo Bambusblätter und Stängel zu verspeisen. Doch können sie nur gerade 17 Prozent davon verdauen. Ihr Dung besteht zum größten Teil aus nichtverdauten Bambus-Fragmenten.

Bei der Stunde verwendeten die Forscher eine Labortechnik mit dem Namen 16S rRNA, um 121 Fäkalproben von 45 verschiedenen Pandas zu evaluieren. Darunter befanden sich 24 Erwachsene, 16 Jugendliche sowie fünf Junge, die noch gestillt wurden. Die Proben wurden im Frühling, Sommer und Spätherbst innerhalb eines Jahres gesammelt.

Die Forscher fanden dabei heraus, dass diese Pandas eine extreme geringe mikrobiotische Diversität aufweisen, deren Gesamtstruktur sich von anderen Pflanzenfressern unterscheidet, aber der von fleisch- und allesfressenden Bären ähnelt.