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08. 09. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Nur ein Zehntel der ländlichen Gebiete Chinas hat bisher Maßnahmen zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung ergriffen. Rund 600.000 Dörfer und 40.000 Städte verfügen über keine grundlegenden Einrichtungen für den Umweltschutz, so die People's Daily in einem Bericht über die zunehmende Umweltverschmutzung in Chinas ländlichen Gebieten.
Das Fehlen solcher Einrichtungen habe dazu geführt, dass Abwasser und Müll einfach in der freien Natur entsorgt wurden, so die Zeitung.
Die riesigen ländlichen Gebiete Chinas seien von einer zunehmend kritischen ökologischen Krise betroffen, da immer mehr Industriebetriebe von den städtischen in die ländlichen Gebiete verlagert würden, wo die Freisetzung bestimmter Schadstoffe nun höher sei als in Städten, berichtete die People's Daily.
"Da die Verstädterung und die landwirtschaftliche Modernisierung anhalten, wird die ländliche Umweltverschmutzung in China immer schlimmer", sagte Yang Fuqiang, Seniorberater für Klima und Energie im 'Rat für den Schutz natürlicher Ressourcen', gegenüber der Global Times.
Laut der People's Daily sei die Vergiftung des ländlichen China größtenteils eine Folge zweier Trends: die Expansion von umweltschädlicher Industrien in den ländlichen Gebieten sowie die lokalen Beamten, die – damit das Wirtschaftswachstum angekurbelt wird – bei Fällen von Umweltverschmutzung häufig ein Auge zudrücken. In einigen Fällen hätten städtische Politiker strengere Grenzwerte für umweltbelastende Schadstoffe vorgeschrieben, so dass die Fabriken – anstatt sich an die Werte zu halten – einfach auf ärmere ländliche Gebiete ausgewichen seien. In anderen Fällen hätten die Lokalregierungen gewissermaßen die Umwelt geopfert, um ein höheres BIP und andere politische Ziele erreichen zu können.
Die kumulativen Auswirkungen des jahrzehntelangen Aufbaus ländlicher Industriegebiete mache sich nun deutlich in der ökologischen Bilanz bemerkbar. Daten der Regierung zeigen, dass viele Investitionsgelder für Umweltschutz an die Industriestädte gehen, während mehr als 60 Millionen Tonnen Abwasser einfach in die Flüsse eingeleitet würden. Darüber hinaus türmen sich außerhalb der Städte jährlich rund 300 Millionen Tonnen Müll auf, da es auf dem Land praktisch keine Einrichtungen gibt, um den Müll ordnungsgemäß zu beseitigen.
Auf einer Pressekonferenz der jährlichen Sitzungen des NVK und der PKKCV im März hatte Chen Jining, der neue Umweltminister des Landes, gesagt, dass die Zentralregierung 2014 insgesamt 25 Milliarden Yuan (3,6 Mrd. Euro) für den Kampf gegen die Umweltverschmutzung in den ländlichen Gebieten bereitgestellt habe.
"Das ist nicht genug", sagte Yang der Global Times. "Die Regierung sollte lieber verbindliche Standards für den Betrieb von Fabriken in ländlichen Gebieten festlegen und mehr Kläranlagen und Mülldeponien bauen", fügte er hinzu.
Yang gab zu, dass die ländlichen Gebiete in China noch einen langen Weg vor sich hätten, bevor sie als umweltfreundlich bezeichnet werden könnten.
Der People's Daily-Bericht hat auf chinesischen sozialen Medien lebhafte Diskussionen ausgelöst. "Die Verschmutzung in ländlichen Gebieten könnte die Lebensmittelsicherheit gefährden und erfordert daher eine schnelle Lösung", schrieb ein Netzbürger.
Quelle: german.china.org.cn
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