Die Schwerindustrie in Tangshan, Provinz Hebei, ist durch die Bemühungen zur Bekämpfung der Luftverschmutzung schwer angeschlagen. Der Wert ihres Outputs sank in den vergangenen zwei Jahren um 35,3 Milliarden Yuan (4,9 Mrd. Euro), teilte das Umweltschutzministerium mit.

Nach Angaben des Statistikbüros von Tangshan entspricht dies etwa 5,7 Prozent des BIPs der Stadt im Jahr 2014.

Unter großem Druck zur Eindämmung der Umweltverschmutzung stehend, hat die Stadt 2.382 Firmen in der Eisen-, Stahl-, Zement- und Kokerei-Branche einfach geschlossen.

Im vergangenen Jahr hatte die Stadt bereits in weniger als zehn Tagen über 10 Milliarden Yuan verloren, als wegen des Forums für Asiatisch-Pazifische Wirtschaftliche Zusammenarbeit (APEC) bei 242 Unternehmen die Produktion gestoppt oder eingeschränkt werden musste, damit die Luft in Beijing pünktlich zur Tagung sauberer war.

Zusammen mit Tangshan stehen noch sechs weitere Städte in Hebei – Xingtai, Handan, Shijiazhuang, Baoding, Hengshui und Langfang – auf der Liste der am meisten verschmutzten Städte im ganzen Land.

Angesichts der Schwere der Luftverschmutzung hat die Zentralregierung die Provinz Hebei damit beauftragt, ihre Eisen- und Stahlproduktion um 60 Millionen Tonnen – 75 Prozent des Reduktionsziels für die gesamte Nation – und die Produktionskapazität für Zement bis Ende 2017 um 61 Millionen Tonnen zu verringern. Darüber hinaus soll Hebei seinen Kohleverbrauch um 40 Millionen Tonnen reduzieren.

Im Jahr 2014 wurde die Produktion von Eisen und Stahl um etwa 15, die von Zement um 39 Millionen Tonnen reduziert. Der Kohleverbrauch verringerte sich um 15 Millionen Tonnen.

Als Resultat verringerte sich die durchschnittliche Konzentration von PM2,5 – Schadstoffpartikel mit einem Durchmesser von 2,5 Mikrometer oder weniger – in Hebei im letzten Jahr um 12 Prozent.

Einige Beamte in Hebei gaben zu bedenken, dass die Wirtschaft der Provinz wegen der Maßnahmen deutlich langsamer gewachsen sei.

Das BIP der Provinz wuchs im letzten Jahr um 6,5 Prozent, deutlich weniger als der nationale Durchschnitt von 7,4 Prozent.

"Der Einfluss der Luftverschmutzungskontrolle auf die Wirtschaft existiert durchaus, aber er ist sehr begrenzt", sagte Ge Chazhong, ein Forscher an der Chinesischen Akademie für Ökologische Planung unter dem Ministerium für Umweltschutz.

Laut Ge seien die Produktionskapazitäten dieser Schwerindustrien immer noch zu hoch, und der Auslastungsgrad der Fabriken liege bei weniger als 70 Prozent.