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14. 09. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Bevölkerung soll mehr Mitspracherecht bei Umweltschutz bekommen

Schlagwörter: Bevölkerung Mitspracherecht Umweltschutz

Rund 80 Prozent der Flüsse in Chinas Stadtgebieten sind verdreckt. Nun soll die Bevölkerung die chinesische Regierung bei der Entscheidung unterstützen, welche Flüsse in einem guten Zustand sind und von der Liste der verschmutzten Gewässer genommen werden können.

So sollen wenigstens 60 Prozent der Teilnehmer einer Regierungsumfrage zustimmen müssen, dass ein Fluss oder ein Tümpel verdreckt ist, damit die Liste der verschmutzten Flüsse Chinas erweitert und die Umweltverschmutzung behoben wird. Und erst wenn 90 Prozent der Befragten, die in der Nähe dieser Flüsse leben, die Sauberkeit bestätigen, wird die Regierung die Gewässer als sauber einstufen und von der Liste nehmen.

Zudem wird die Regierung eine Monitoring-Plattform einrichten, um der Bevölkerung zeitnah aktuelle Informationen zu ihren Umweltschutzmaßnahmen bereitzustellen.

Der Leitfaden für die Kontrolle verschmutzter Flüsse im Stadtgebiet, der am Freitag veröffentlicht wurde, läuft unter der Leitung des Ministeriums für Wohnungswirtschaft und Landesentwicklung. Wie Zhang Linwei, stellvertretender Leiter der Städtebau-Abteilung in dem Ministerium, erklärt: „Dies ist der erste nationale und langfristige Plan, die Verschmutzung von Flüssen im Stadtgebiet zu kontrollieren. Er wird den gesamten Prozess von der Untersuchung bis zur Verbesserung der verschmutzten Gewässer und die Evaluation der Maßnahmen umfassen.“

Stellvertretender Chefingenieur vom Nationalen Technik-Forschungszentrum für städtische Gewässer und Abwasser Sun Yongli sagte am Freitag in einem Interview mit der People's Daily, dass die öffentliche Meinung künftig eine sehr große Rolle bei der Abschlussevaluation der Regulierung verschmutzter Gewässer spielen wird. Um die Zufriedenheit der Bevölkerung aufrecht zu erhalten, werde die Regierung zudem dafür sorgen müssen, die Qualität der Flüsse langfristig hoch zu halten und weiterhin in die Verschmutzungsbekämpfung zu investieren.

In dem Leitfaden sind detaillierte Vereinbarungen über den gesamten Prozess und Zeitpläne für die Kampagne festgelegt. Bis Ende des Jahres 2015 sollen alle Städte ihre Untersuchung der Flüsse abgeschlossen, eine Liste der verunreinigten und verschmutzen Flüsse erstellt und einen Aktionsplan zur Information der Bevölkerung veröffentlicht haben. Bis 2017 sollen schwimmende Abfälle und das illegale Ableiten von Abwässern beseitigt werden. Bis 2020 ist es das Ziel, die verschmutzen Flüsse in Stadtgebieten auf 10 Prozent zu reduzieren und bis 2030 die größten Probleme mit Umweltverschmutzung in städtischen Flüssen zu beheben.

Ein wesentlicher Punkt des nationalen Gewässerschutzplans waren verschmutzte Flüsse. Laut einem Bericht des Umweltschutzministeriums, der die Techniken zur Regulierung verschmutzter Flüsse untersucht, waren 80 Prozent der Flüsse in chinesischen Städten verschmutzt, viele von ihnen das ganze Jahr über übel-riechend und verdreckt. Mehr als 200 Millionen Tonnen Abwasser aus Haushalten und der Industrieproduktion waren jeden Tag in städtische Flüsse geleitet worden. 60 Prozent der Wassermängel in südchinesischen Städten entstanden aufgrund von Wasserverschmutzung, wie der Bericht belegt. Darüber hinaus hatten im Jahr 2014 mehr als 18 Prozent der chinesischen Flüsse eine niedrigere Wasserqualität als Level V, was bedeutet, dass das Wasser extrem verschmutzt ist und weder als Trinkwasser, noch zur Bewässerung oder für den Tourismus eingesetzt werden kann. Daher hat das Ministerium die Regulierung verschmutzter Flüsse in Stadtgebieten zu einem wesentlichen Punkt des nationalen Gewässerschutzplans erklärt.

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Quelle: german.china.org.cn

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