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21. 10. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Das chinesische Umweltschutzministerium betreibt eine Hotline, mittels der die Bevölkerung Umweltsünden melden kann. Die meisten Fälle, die im letzten halben Jahr angezeigt wurden, betrafen die Luftverschmutzung.
Beinahe 78 Prozent der Anzeigen, die im letzten halben Jahr über die Hotline der Umweltaufsichtsbehörde eingingen, betrafen die Luftverschmutzung. Trotz der Vielzahl der entgegengenommenen Beschwerden, sollte die Effektivität, mit der die Behörden diese behandeln, nach Meinung der Hotline-Nutzer noch verbessert werden.
Laut Angabe des chinesischen Ministeriums für Umweltschutz wurden in den vergangenen sechs Monaten 696 Verschmutzungsfälle über die Hotline unter der seit 2014 bestehenden Nummer 12369 vermeldet.
497 der 696 eingegangenen Anzeigen wurden bestätigt und die beteiligten Firmen im Rahmen des neuen Umweltschutzgesetztes bestraft. 196 Unternehmen mussten ihre Produktion einstellen und wurden geschlossen.
540 der eingereichten Beschwerden betrafen die Luftverschmutzung. Die Chemieindustrie war Zielscheibe von 163 Beschwerden, auch metallverarbeitende Industrien und die nichtmetallische Mineralverarbeitung gaben den Anrufern laut Aussage des Ministeriums verstärkten Anlass zur Sorge.
Die meisten Anzeigen betrafen die zentral- und ostchinesischen Provinzen Henan, Jiangsu, Guangdong und Shandong. In Guangdong ist die Anzahl um 90,3 Prozent gestiegen, während die Provinz Shandong im Vergleich zum Vorjahr einen 38,4-prozentigen Rückgang verzeichnen konnte. Henan liegt was den Beschwerdeeingang angeht wie auch im vergangenen Jahr auf Platz Eins.
Die Hotline ist laut Qin Tianbo, Professor für Umweltrecht an der Wuhan University in Hubei, eine geeignete Maßnahme, die Bevölkerung mit in die Umweltüberwachung einzubeziehen und ihnen die Möglichkeit zu geben, aktiv am Umweltschutz mitzuwirken. Dennoch besteht auch seiner Meinung nach noch Verbesserungsbedarf.
„Die Umweltbehörden müssen ihren Service optimieren, wie beispielsweise den Leuten, die anrufen zeitnahes Feedback geben. Auch der Einfluss der Hotline sollte ausgebaut und mehr Menschen dazu ermutigt werden, davon Gebrauch zu machen.“
Guo Yongqi ist Mitglied einer Umwelt-NGO in der Provinz Shandong und berichtet, dass er und sein Freund illegal in einem Dorf abgeladenen Müll gemeldet hätten. Das Umweltschutzbüro habe sich zwar innerhalb einer Woche bei ihnen zurückgemeldet, allerdings lediglich gesagt, dass sich der Sache angenommen worden sei. Nähere Informationen seien ihnen nicht übermittelt worden.
„Der Service der Hotline hat mich nicht zufrieden gestellt“, so Guo.
Quelle: people.cn
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