Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Fokus Schriftgröße: klein mittel groß
22. 12. 2008 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Rückblick

Die China-EU-Beziehungen im Jahre 2008

Die Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen China und der EU bei der Überwindung der Finanzkrise

Diese Probleme haben den Hintergrund, dass die Zusammenarbeit zwischen China und der EU in der Vergangenheit ständig verstärkt worden ist. Dies war ein wichtiger Trend der China-EU-Beziehungen in den letzten Jahren. Die Erweiterung der Zusammenarbeit ist der Steigerung der Rolle Chinas in der internationalen Gemeinschaft sowie der Zunahme der europäischen Nachfrage nach einer Kooperation mit China zu verdanken. Zweitens hat sich die EU in den letzten Jahren darum bemüht, die passive Position in einer Reihe von wichtigen internationalen Fragen zu überwinden, um eine aktive Rolle zu spielen. Deshalb konzentrierten sich China und die EU in der Vergangenheit hauptsächlich auf die Wirtschafts- und Handelskooperation. Jetzt haben sie ihre Zusammenarbeit allmählich auf andere Bereiche, einschließlich auf den Bereich der globalen Zusammenarbeit, ausgedehnt.

Finanzielle Kooperation steht im Einklang mit neuen Veränderungen und dem neuen Entwicklungstrend der chinesisch-europäischen Beziehungen. Ich denke, dass die chinesisch-europäische Zusammenarbeit bei der Überwindung der Finanzkrise mindestens zwei Bedeutungen haben sollte: Erstens sollten China und die EU die Zusammenarbeit verstärken. China und die EU stehen momentan vor einem gemeinsamen Problem. Beide fragen sich, wie das Wirtschaftswachstum angekurbelt werden kann. Im Vergleich zu China wird Europa mehr durch die Subprime-Lending-Krise in den USA und die Finanzkrise beeinträchtigt, während China mit der Herausforderung der Verlangsamung des Wirtschaftswachstums konfrontiert ist. Bei der Überwindung der Finanzkrise haben China und die EU ein gemeinsames Interesse, wobei die wichtigste Herausforderung ist, das Wirtschaftswachstum aufrechtzuerhalten. Auf der einen Seite hat die EU den Markt gerettet und auf der anderen Seite eine Reihe von Plänen für die Stimulierung der Wirtschaft ausgeführt. All dies steht im Einklang mit Chinas Aufgaben Ende 2008 und Anfang 2009. Selbstverständlich existiert hier ein versteckter Handelsprotektionismus. Anfang Dezember veröffentlichte die EU Anti-Dumping-Maßnahmen gegen China. Dies spiegelte wider, dass sich der Handelsprotektionismus in Europa vor dem Hintergrund der Finanzkrise und der Globalisierung erhöht hat. Die Anti-Dumping-Maßnahmen gegen China sind ein typisches Beispiel dafür.

Der Handelsprotektionismus ist in Wirklichkeit ein gemeinsamer Feind Chinas und der EU. Die beiden Seiten sollten Handelskrieg und -protektionismus vermeiden. Daher ist es bedauerlich, dass die Frage des Handelsprotektionismus bei der jüngsten G20-Gipfelkonferenz nicht besprochen worden ist. Im April nächsten Jahres wird die 2. G20-Gipfelkonferenz über die Überwindung der Finanzkrise in Großbritannien stattfinden. Dabei wird die Frage des Handelsprotektionismus wahrscheinlich als das wichtigste Thema diskutiert werden.

Die zweite ist die Förderung der Reform des bestehenden internationalen Finanzsystems. Die Finanzkrise hat der chinesisch-europäischen Zusammenarbeit in dieser Hinsicht Gelegenheit dazu gegeben. Die rapide Entwicklung der Globalisierung und die Entstehung der neuen Wirtschaften nach dem Kalten Krieg, besonders nach dem Ausbruch der Finanzkrise, haben das bestehende internationale Finanzsystem mehr und mehr überholt gemacht. Die Finanzkrise zeigt, dass die G8 tatsächlich zu Ende gegangen ist. So wird ihre Rolle wahrscheinlich durch die der G20 ersetzt werden. Obwohl diese Schlußfolgerung abzuwarten bleibt, hat die G8 jedoch viel Kontroverse hervorgerufen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank, die beiden Institute, die nach dem 2. Weltkrieg gegründet wurden, werden von den USA und der EU geführt. Der Weltbank-Präsident ist im Allgemeinen Amerikaner, während der Präsident des IWF Europäer ist. Dies ist die internationale Praxis nach dem 2. Weltkrieg. Von der gegenwärtigen Situation aus gesehen, sind aber weder der IWF noch die Weltbank in der Lage, die Finanzkrise selbständig zu überwinden. Auch die G8 hat keine ausreichende Kraft, die Lage von Grund auf zu verändern.

In der Tat ist die Haltung der EU bei der Förderung der Reform des internationalen Finanzsystems aktiver als die der USA. Die USA wollten die Macht nicht freigeben, geschweige denn geschaffene Vorteile mit anderen teilen. Nur allein durch die EU und die USA, durch die sogenannten "Westlichen", kann das Problem aber sowieso nicht gelöst werden. Der französische Präsident Sarkozy hat die "Theorie der relativen Großmacht" hervorvorgebracht. Danach gebe es in der Welt keine einzige Kraft mehr, die die internationale Lage absolut kontrollieren könne. Dies erkennt in gewissem Maße den relativen Rückgang der westlichen Kräften und die Erhöhung der Rolle der neuen Wirtschaften an. Im Vergleich zu den USA ist die EU mehr willens, die neuen Wirtschaften ins zukünftige internationale Finanzsystem aufzunehmen und ihre Stimme zu erhöhen. In diesem Zusammenhang hat China auch erkannt, dass das bestehende internationale Finanzsystem unangemessen ist und dessen Reform gefördert werden sollte.

In den Bereichen der Ankurbelung des Wirtschaftswachstums und Förderung der Reform des bestehenden internationalen Finanzsystems haben China und die EU ein gemeinsames Interesse, deshalb sollten sie ihre Zusammenarbeit dahingehend erweitern.

   zurück   1   2   3   4   5   vorwärts  


Quelle: Xinhua

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
 
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr