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19. 01. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Klimaschutz

Deutschland will Emissionsmarkt in China erobern

China spielt weltweit eine große Rolle im weltweiten CDM (Clean Development Mechanism)-Markt: Mehr als ein Drittel aller CER (Certified Emission Reduction) werden in China realisiert. Deutsche Firmen können dabei künftig eine große Rolle spielen. Deshalb gibt es in Beijing heute schon zwei Anlaufstellen der CDM-Initiative des Bundesumweltministeriums.

Klimaschutz ist in aller Munde. Das deutsche Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) hat eine international ausgerichtete Klimaschutz-Initiative ins Leben gerufen, um innovative Investitionen in klimafreundliche Technologien zu unterstützen. Dadurch gibt es Anfang 2009 in China bereits zwei Anlaufstellen für deutsche Unternehmen.

Beide befinden sich in Beijing, sowohl das CDM Netzwerk im Delegiertenbüro der Deutschen Wirtschaft als auch das CDM Service Unit der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Ersteres versteht sich als Plattform für deutsche Unternehmen, relevante inländische Institutionen und Akteure sowie als aktuelle Informationsplattform. Ein erster Workshop über CDM-Projektmöglichkeiten in China, unter anderen in den Bereichen Kläranlagenbau, Abfallentsorgung und Fernwärmenetze wurde bereits gemeinsam mit dem chinesischen Bauministerium für rund 200 Teilnehmer in Qinhuangdao in der Provinz Hebei veranstaltet.

Die CDM Service Unit der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit ist Teil eines globalen Projektes. Die GTZ greift in China auf ein Netzwerk deutscher und chinesischer Experten zurück und arbeitet dabei mit den 27 CDM Service- und Kompetenzzentren in fast allen Provinzen Chinas. Eine englischsprachige "CDM Country Study China" liegt bereits vor. Weitere Studien sind in den Sparten Biotreibstoff und Biomasse sowie Abfall- und Wasserbehandlung geplant.

Bislang ist das Engagement deutscher Unternehmen in Chinas schnell wachsendem CDM-Sektor zurückhaltend. Als einer der Hauptgründe für den bisherigen Mangel an Technologietransfer gibt CDM Service Unit die chinaspezifische Vorschrift an, dass als Projektbesitzer nur rein chinesische Unternehmen und Joint Ventures auftreten können, deren aggregierter ausländischer Investitionsanteil 49% nicht überschreiten darf. Experten glauben, dass sich daran auch künftig nichts ändern werde, weshalb eine Projektstrukturierung gefragt sei.

Das größte Problem deutscher Projektentwickler und Aggregatoren in der Volksrepublik sei der geringe Kenntnisstand in CDM-relevanten Branchen wie dem Kohlebergbau, in Stahl- und Zementwerken, aber auch bei Deponiebetreibern. In der Regel erwarten letztere, dass Anfangsinvestitionen von Dritten getätigt werden. Eine innovative Herangehensweise beinhaltet daher, dass diese Ausgaben zunächst vom Technologielieferanten getragen und dann vom Projektträger durch die Verringerung laufender Kosten bezahlt werden. Eine Übernahme der Kosten für die Technologie- und Anlagenlieferungen durch den Lieferanten und anschließende Bezahlung aus CER-Einnahmen wird jedoch in der Regel abgelehnt.

In fast 70 der bis zum 8. Oktober 2008 von der National Reform Development Commission (NDRC) in ihrer Funktion als Designated National Authority (DNA) genehmigten knapp 1600 Projekte treten deutsche Unternehmen und Institutionen als Käufer auf. Nach deutschen Schätzungen kauft die Bundesrepublik bislang etwa drei Prozent der jährlich verfügbaren CERs in der VR China und liegt damit auf dem achten Platz. Mit einem weiteren Anstieg wird gerechnet.

Mehr unter http://china.ahk.de/en/cdm/

Quelle: german.china.org.cn

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