Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>Fokus Schriftgröße: klein mittel groß
02. 02. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Volksgesundheit

Immer mehr chinesische Kinder leiden an Geburtsfehlern

Die gravierenden Umweltbedingungen vor allem in den Kohleabbaugebieten haben dazu geführt, dass immer mehr Kinder mit Geburtsfehlern zur Welt kommen. Chinesische Experten warnen bereits vor den sozialen Folgen. Die Regierung verspricht, sich des Problemes anzunehmen.

Alle 30 Sekunden kommt in China ein Kind mit körperlichen Fehlbildungen zur Welt. Rund 1,1 Millionen Kinder, insgesamt sieben Prozent der Neugeborenen in China pro Jahr, hätten Geburtsfehler, sagte Jiang Fan bei einer Pressekonferenz am Sonntag. Sie ist die stellvertretende Leiterin der Kommission für Familienplanung. Nach Angaben der Expertin nimmt die Zahl der Kinder mit Missbildungen sowohl in ländlichen als auch städtischen Regionen ständig zu. "Diese Entwicklung zwingt uns nun, einen Plan auszuarbeiten, wie wir mit dem Problem umgehen können."

Nach Ansicht der Medizinerin Hu Yali von der Nanjing Universität sind die Auslöser für die Geburtsfehler "höchst kompliziert". So seien bei zehn Prozent der Fälle ausschließlich Umweltverschmutzungen dafür verantwortlich, bei 25 bis 30 Prozent die genetische Veranlagung. Die restlichen Fehlbildungen seien laut Hu auf beide Faktoren zurückzuführen.

Die höchste Rate an Geburtsfehlern gebe es in der nordchinesischen Provinz Shanxi, wo durch den Kohleabbau viele giftige Stoffe in der Luft seien, berichtete die Zeitung "China Daily" in ihrer Samstagsausgabe. Auch in anderen Industriezonen sei ein Korrelation zwischen Umweltverschmutzung und Erkrankungen erkennbar. "Diesen Zusammenhang kann man besonders gut in den acht wichtigsten Kohleabbaugebieten erkennen", erklärt An Huanxiao, Direktor des Familienplanungsbüros der Provinz Shanxi.

Pan Jianping, Professor in der Xian Jiaotong Universität, warnte davor, dass die steigende Zahl von Menschen mit Geburtsfehlern ein soziales Problem werden könnte, welches nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigen könne,sondern auch die Lebensqualität beeinflusse. "Der wirtschaftliche Druck auf Familien, die Kinder mit Geburtsfehlern aufziehen, ist sehr hoch. Besonders für Familien aus den armen ländlichen Gebieten ist die Lage sehr schwer", sagte er. Darüberhinaus müssten sie auch mit dem psychologischen Trauma umgehen, das sie wegen des sozialen Stigmas haben, welches "abnormalen" Kindern anhaftet.

Quelle: China Daily

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
 
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr