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09. 02. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Bevölkerungswachstum

Kleiner Landkreis in China setzt Ein-Kind-Politik außer Kraft

Ein kleiner Landkreis in der Provinz Shanxi ermöglicht es Ehepaaren seit 1985, trotz der chinesischen Ein-Kind-Politik ein zweites Kind haben. Dem Bevölkerungswachstum hat das bisher nicht auf die Sprünge geholfen.

Kleiner Landkreis in China setzt Ein-Kind-Politik au?er Kraft

Kinder beim Spielen.

Während seit 1980 in den meisten Gebiete Chinas die Ein-Kind-Politik gilt, um angesichts des damaligen Hungers und der Armut das Bevölkerungswachstum einzudämmen, dürfen Ehepaare in einem kleinen Kreis im Norden des Landes seit mehr als zwanzig Jahren zwei Kinder haben, wie China Newsweek letzte Woche berichtete.

Den Einwohnern im Kreis Yicheng in der Provinz Shanxi wurde seit 1985 von der Nationalen Kommission für Bevölkerungs- und Familienplanung ein Sonderrecht eingeräumt, um die Machbarkeit der derzeitigen Politik der Familienplanung zu prüfen. Die Lockerung der Politik gilt nur für verheiratete Paare in Yicheng, die mindestens drei Jahre nach dem dem gesetzlichen Ehealter von 22 Jahren für Männer und 20 Jahren für Frauen verheiratet sind. Sie dürfen ihr zweites Kind erst dann haben, wenn die Frau etwa 30 Jahre alt ist.

Doch die Geburtenrate des Landkreises, deren Bevölkerung zu 78 Prozent aus Bauern besteht, betrug seit dem Jahr 2000 weniger als ein Prozent. Das zeigt, dass die Geburtenrate gegenüber 1985 sogar rückläufig ist. Der Grund ist ein wirtschaftlicher: Viele Bauern haben nämlich aufgrund der hohen Kosten das Recht aufgegeben, ein zweites Kind zu haben.

Chang Maozhong beispielsweise, ein Bauer aus Yicheng, hat zwei Töchter. Aber seine älteste, die bereits verheiratet ist, möchte nur ein Kind haben.

Die meisten Bauern waren damals besorgt über ihre Zukunft, als die Ein-Kind-Politik umgesetzt würde. Denn sie kamen im Gegensatz zu Stadtbewohnern nicht in den Genuss von Renten oder modernen medizinischen Einrichtungen.

Deshalb riskierten viele von ihnen aus Not Geldbußen dafür, ein zweites oder sogar ein drittes Kind zu haben, was zu einem Bevölkerungswachstum kurz nach der Einführung der Politik im Jahr 1980 führte.

Doch die gegenwärtige Geburtenrate liegt in China bei nur etwa einem Prozent, was deutlich niedriger als der internationale Durchschnitt ist. Die Familienplanung wird bald gelockert werden, da in einigen chinesischen Provinzen in den nächsten Jahrzehnten mit einer stetigen Abnahme der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zu rechnen ist, wodurch die chinesische Gesellschaft im Schnitt zunehmend altern wird.

Gegenwärtig erlaubt die Familienpolitik den meisten städtischen Paaren nur ein Kind und den meisten ländlichen Paare zwei. Ein zweites Kind für ein städtisches Paar ist nur dann erlaubt, wenn das erste behindert ist oder der Vater und die Mutter des Kindes beide Einzelkinder sind.

Nur wenige Eltern in einigen Provinzen wie zum Beispiel Shanxi und Hubei können ein zweites Kind haben, wann immer sie wollen, nachdem die Regierungen die Vorschriften über obligatorische Geburtenintervalle aufgehoben haben.

Quelle: Shanghai Daily

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