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23. 02. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Tod im Gefängnis

Häftling in China soll beim "Versteckspiel" gestorben sein

Das Wort "Duomaomao" (Versteckspiel) ist in China zurzeit ein Modewort, denn ein Gefängnisinsasse ist laut Polizeiangaben bei diesem Spiel gestorben. Internetnutzer fordern nun die Regierung auf, die Todesursache zu klären.

Das Wort 'Duomaomao' (Versteckspiel) ist in China zurzeit ein Modewort, denn ein Gefängnisinsasse ist laut Polizeiangaben bei diesem Spiel gestorben. Internetnutzer fordern nun die Regierung auf, die Todesursache zu klären.

Die Karikatur über den Tod von Li Qiaoming beim Duomaomao-Spiel
"Ich kann nicht begreifen, wie mein Sohn beim Duomaomao sterben konnte," sagte Li Defa, ein Bauer in der Stadt Yuxi in der Provinz Yunnan, zum Tod seines 24 jährigen Sohns. Dabei konnte der Vater seine Tränen nicht zurückhalten und fuhr fort: "Mein Sohn ist ein braver Junge. Ich glaube nicht, dass er im Gefängnis Lust hatte, Duomaomao zu spielen."

Der Begriff "Duomaomao" ist zur Zeit in China das am meisten online gesuchte Wort. Es bedeutet ursprünglich "Versteck dich, Kätzchen!". So nennt man in Südchina das Versteckspiel. Wie überall auf der Welt hält sich ein Kind die Augen zu und zählt laut bis zu einer bestimmten Zahl, während sich seine Spielkameraden verstecken.

Tödliches "Spiel". In China gilt "Duomaomao" seit kurzem jedoch als Synonym für ein tödliches Spiel. "Hast du heute schon Verstecken gespielt?" schicken jetzt viele Chinesen per Email oder SMS an ihre Freunde. Die traurige Popularität des Worts ist aber eigentlich dem Tod von Li Qiaoming geschuldet. Die Fakten, soweit sie bekannt wurden: Am 30. Januar wurde der Mann im Wald dabei erwischt, wie er illegal Bäume für seine Hochzeitsfeier fällte. Am 8. Februar wurde er von der Polizei des Landeskreis Jinning ins Krankenhaus gebracht. Am 12. Februar, vier Tage vor seiner geplanten Hochzeit, starb der Mann an einem schweren Schädel-Hirn-Trauma.

Nach Angaben der lokalen Polizei war der Häftling in der Untersuchungszelle "beim Duomaomao-Spiel mit verbundenen Augen gegen die Wand gestoßen" und dabei ums Leben gekommen, berichtete die Tageszeitung Yunnan Info Daily am 13. Februar.

Kein Unfall. Später korrigierte die Polizei dann ihre Aussage dahingehend, dass Li sich beim Duomaomao-Spiel mit seinem Zellegenossen Pu stritt und an die Wand stieß. Jedoch klingt auch diese Erklärung wenig überzeugend. Die chinesischen Internetnutzer fragten sich inzwischen, wie Erwachsene im Gefängnis Verstecken spielen können. Der Tod des Häftlings müsse auf Folter und Misshandlungs zurückzuführen sein, schlussfolgern Chinas Netizens.

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Quelle: www.yunnan.cn

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