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30. 03. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Das im September letzten Jahres von der chinesischen Regierung beschlossene Konjunkturpaket zeigt laut Zentralbankgouverneur Zhou Xiaochuan bereits Erfolge. Auch die US-Investmentbank JP Morgan bestätigt diesen Trend.
Die unverzüglich eingeleiteten, konjunkturfördernden Maßnahmen der Regierung zeigen Auswirkungen und scheinen den starken Wirtschaftsabschwung gestoppt zu haben, erklärte Zentralbankgouverneur Zhou Xiaochuan am Freitag. "Die makroökonomischen Maßnahmen bewirken die ersten Erfolge, und einige wichtige Indikatoren deuten auf eine Erholung des Wirtschaftswachstums hin", sagte Zhou in einem Artikel, der auf der Webseite der People's Bank of China veröffentlicht wurde.
Das Wirtschaftswachstum war im vierten Quartal 2008 auf 6,8 Prozent gefallen, das niedrigste Niveau in den letzten sieben Jahren, nachdem die Nachfrage aus dem Ausland und Investitionen nachgelassen hatten. Die Zentralbank reagierte umgehend und senkte seit letzten September fünf Mal den Zinssatz und verringerte die vorgeschriebenen Bankreserven deutlich, um die Liquidität sicherzustellen und das Kreditwachstum zu fördern. Im September legte die Regierung ein 586-Milliarden-US-Dollar-Konjunkturpaket vor, das laut Weltbank die Wirtschaftsaktivitäten und -stimmung kräftig unterstützte.
Das Forschungsteam für die Asien-Pazifik-Region von JP Morgan schrieb in einer Mitteilung, dass die neuesten Zahlen einen "Aufwärtstrend" der chinesischen Wirtschaft zeigen, nachdem die Nachfrage konstant und Immobilien- und Autoverkäufe sowie die Konsumausgaben durch aufeinander abgestimmte Verbesserungen auf einem "hohen Niveau" gehalten wurden.
"Im Vergleich zu anderen wichtigen Ökonomien hat die chinesische Regierung umgehende, entschiedene und effektive Maßnahmen ergriffen, und bewiesen, dass sie, wenn es um entscheidende Maßnahmen geht, einen überlegenen Systemvorteil hat", führte der Zentralbankgouverneur aus.
Zhous Beobachtungen wurden rund eine Woche vor dem G20-Gipfel veröffentlicht, auf dem die Staatsspitzen der wichtigsten Ökonomien Lösungen ausarbeiten sollen, die die internationale Wirtschaft aus der Rezession führen. Die G20-Staaten müssen sich erst auf ein koordiniertes internationales Konjunkturpaket und Reformvorschläge für das bestehende Finanzsystem einigen.
In einem zuvor auf der Webseite der Zentralbank veröffentlichten Dokument hatte Zhou von der Notwendigkeit gesprochen, den US-Dollar durch eine übernationale Leitwährung zu ersetzen, wovon er sich erwarte, dass sie mehr Stabilität in das internationale Finanzsystem bringen würde. Obwohl nicht klar ist, ob seine Ideen jenen der Regierung entsprechen, fachte es Spekulationen über die Absichten Chinas für den G20-Gipfel an.
"Die Finanzministerien und Zentralbanken müssen rasch reagieren und außergewöhnliche Schritte setzen, um die extrem angespannten Märkte zu stabilisieren", erklärte Zhou in seinen jüngsten Anmerkungen. Zhou schlug vor, dass "die Regierungen und Gesetzgeber überlegen, den Finanzministerien und Zentralbanken das Mandat zu erteilen, außergewöhnliche Maßnahmen einzusetzen, um den Systemrisiken unter genau festgelegten Szenarien entgegenzuwirken. Dieses Mandat würde ihnen ermöglichen, mutig und prompt zu agieren, ohne einen langwierigen oder sogar schmerzhaften Bewilligungsprozess durchlaufen zu müssen". Zhou sagte, dass es für Zentralbanken und Finanzministerien im Westen häufig ein langwieriges Verfahren bedeute, die Genehmigung zur Stabilisierung des Marktes zu erhalten. Derartige Verzögerungen führten oft zur Einschränkung von Handlungsspielräumen. "Wir konnten in der aktuellen Krise bereits derartige Verzögerungen beobachten", konstatierte Zhou.
Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz sagte auf einem Forum in Beijing letzte Woche, dass das Konjunkturpaket der US-Regierung "zu klein und zu spät" sei. Im Gegensatz dazu wären laut Stiglitz die chinesischen Bemühungen, die einheimische Wirtschaft zu stimulieren "viel besser" und würden voraussichtlich "viel erfolgreicher" sein.
In seinem Aufsatz mit dem Titel: "Changing Pro-Cyclicality for Financial and Economic Stability" beschreibt Zhou auch Merkmale des internationalen Finanzsystems, die die Markttrends verstärkt haben.
Quelle: China Daily
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