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21. 05. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Investition

Auslandsvermögen Chinas stieg 2008 auf 2,1 Billionen Euro

Die chinesische Regierung verwaltet inzwischen 2,1 Billionen Euro an Investitionen im Ausland. Chinesische Unternehmen sollen daher bald in der Lage sein, selber im Ausland zu investieren, was effizienter als Regierungsinvestitionen sein soll.

Chinas staatliches Auslandsvermögen stieg letztes Jahr um 23 Prozent auf insgesamt 2,1 Billionen Euro, verkündete das Devisenamt am Dienstag. Dieser Betrag umfasst fast 1,5 Billionen Euro oder 67 Prozent an Fremdwährungs- und Goldreserven, so die Verwaltung. Sie veröffentlichte zudem am Montag einen Entwurf zur Erhöhung der Direktinvestitionen im Ausland und gab zu verstehen, dass die Mittel chinesischer Unternehmen für Auslandinvestitionen erhöht werden würden. Chinesische Unternehmen werden in der Lage sein, ausländisches Geld zu kaufen und eigenes Fremdwährungsgeld oder von Banken geliehenes für Investitionen im Ausland zu verwenden. Sie dürfen auch Auslandserträge im Ausland reinvestieren, so der Vorschlag. Das Lindern der Währungskontrolle für chinesische Unternehmen dürfte dem Land helfen, seinen Wechselkurs besser im Griff zu haben, so die Meinung von Experten.

"Den Unternehmen die Möglichkeit zu geben, im Ausland zu investieren, wird das Devisenamt dabei helfen, den Druck, die Fremdwährungsreserven klug zu nutzen, abzubauen", meinte Han Qi, Professor der Universität für Betriebs- und Volkswirtschaftslehre. Sein Kollege Professor Guo Tianyong sagte, dass Unternehmen das Geld wohl effizienter einsetzen würden als die staatliche Verwaltung. "Chinesische Unternehmen dazu zu ermutigen, direkt im Ausland zu investieren, könnte auch dabei helfen, weniger vom Dollarkurs abhängig zu sein", so Guo. Ein anderer Ökonom meinte: "Die Auslandinvestitionen Chinas waren bisher vor allem auf in US-Dollar gemessenen Finanzwerten fokussiert. Die Maßnahme wird hoffentlich unser Portfolio erweitern." Das Devisenamt selber sagte am Montag, dass die Prüfungsprozedur ebenfalls vereinfacht werden würde. Es wurde verkündet, dass Unternehmen nun die Möglichkeit gegeben würde, die Quelle ihrer ausländischen Einkünfte nach allfälligen Auslandinvestitionen anstatt bereits zuvor anzugeben.

Einfachere Zulassung. Das Devisenamt wird auch die Prozedur für die Zulassung von Auslandinvestitionen vereinfachen und die Fälle nicht mehr einzeln von Fall zu Fall beurteilen. Doch größere Auslandinvestitionen müssten weiterhin auch noch von anderen Behörden gutgeheißen werden. Auf der Website der Staatsverwaltung hieß es: "Dies soll die globale Entwicklungsstrategie fördern und Direktinvestitionen im Ausland durch chinesische Unternehmen vereinfachen." Das chinesische Handelsministerium forderte daneben die lokalen Unternehmen dazu auf, selber im Ausland zu investieren. Es schrieb auf seiner Website: "Die weltweite Finanzkrise hat die globale ökonomische Geographie grundlegend verändert."

Fan Chunyong, stellvertretender Vorsitzender der chinesischen Auslandindustrie Entwicklungs- und Planungsvereinigung betonte, dass Chinas Auslandinvestitionen zunähmen, da das Land nicht mehr nur ein Produktionsstandort, sondern nun auch ein Kapitalinvestor geworden sei. "Chinesische Auslandinvestitionen dürften ausländische Direktinvestitionen in China wegen des Konjunkturpaketes dieses Jahr bei weitem übertreffen", so Fan. Die ausgehenden Direktinvestitionen haben sich letztes Jahr im vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt, von 19,5 Milliarden Euro auf 38,4 Milliarden Euro. Werden die eingehenden Direktinvestitionen dieses Jahr übertroffen, so bedeutet dies sogar, dass China fast 60 Milliarden Euro im Ausland investiert hatte, so die Expertenmeinung.

Die neue Regel des Devisenamtes besagt zum ersten Mal auch, dass chinesische Unternehmen direkt im Ausland investieren könnten unter Benutzung des chinesischen Yuan als Handelswährung. "Chinesische Unternehmen, welche im Ausland in Yuan investieren wollen, müssen sich aber selbstverständlich an die entsprechenden Regeln halten", hieß es. Experten lobten, dass dies das erste Mal sei, dass China Investitionen in seiner Landeswährung zulasse und somit einen weiteren Schritt zur Internationalisierung wage. "Der chinesische Yuan wird später einmal zweifelsohne weit verbreitet sein für den Außenhandel und bei Auslandsinvestitionen", sagte der Analyst Li von Jianyin Investment Securities.

Quelle: China Daily

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