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26. 05. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Sechs-Parteien-Gespräche

China verurteilt Nordkoreas Atomtest

Ein Atomtest hat gestern in Nordkorea stattgefunden. China weist den Verbündeten nun in die Schranken und ruft Pjöngjang an den Verhandlungstisch zurück. Andere Atommächte zeigen sich ebenfalls empört.

Nordkorea hat gestern Angaben der staatlichen Korean Central News Agency (KNCAP) zufolge seinen zweiten unterirdischen Atomwaffentest durchgeführt, der noch größer als der von 2006 gewesen sein und der Selbstverteidigung dienen soll. Auch Raketen sollen getestet worden sein.

Fünf Parteien sind besorgt.

Südkoreas Wetteragentur hatte gestern morgen um etwa 9:45 Ortszeit ein "künstliches Erdbeben" der Stärke von 4,5 (Richter-Skala) nahe Gilju in der Provinz Hamkyung gemeldet. Die Regierung Südkoreas hatte daraufhin für den Nachmittag ein Notfall-Sicherheitstreffen unter den betroffenen Ministerien und ein Treffen des nationalen Sicherheitsrates einberufen.

Ein Atomwaffentest Nordkoreas missachte nicht nur die internationale Gemeinschaft, sondern und widerspreche zugleich den Zusagen Nordkoreas die koreanische Halbinsel zu denuclearisieren, betonte Chinas Außenministerium in einer Stellungnahme. Es forderte die DPRK auf, erstens ihre Zusagen einzuhalten, zweitens jegliche Aktivitäten einzustellen, die die politische Situation verschlimmerten und drittens an den Verhandlungstisch der Sechs-Parteien-Gespräche (Nordkorea, China, USA; Südkorea, Japan und Russland) zurückzukehren.

Sicherheitsrisiko. "Die jüngsten Schritte Nordkoreas verschärfen die Spannungen in Nordostasien und gefährden die Sicherheit und Stabilität in der Region," äußerte sich das russische Außenministerium. Es betrachtet den Nukleartest als klaren Bruch einer Resolution des UN-Sicherheitsrates, dessen Entscheidungen die fünf Atommächte des Kalten Krieges dominieren. Russland hatte eine Atomexplosion im Nordosten der DPRK bestätigt. Die Stärke der Detonation entspreche geschätzten 10 bis 20 Kilotonnen konventionelles Sprengstoffs – vergleichbar mit den US-Bomben, die einst die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki in Sekunden verwüsteten.

US-Präsident Barack Obama nannte die Vorfälle in Nordkorea eine "eklatante Missachtung" des Sicherheitsrates. Nordkoreas Handeln habe internationales Recht gebrochen und werde das Land "weiter isolieren". Er rief zu internationalem Handeln auf. "Die Versuche Nordkoreas Atomwaffen zu entwickeln sowie sein ballistisches Raketenprogramm bedrohen den internationalen Frieden und die globale Sicherheit," meinte Obama. Der britische Premierminister Gordon Brown nannte den Test "irrig, fehlgeleitet und eine Gefahr für die Welt."

Auch Japan meldete sich zu Wort: "Nordkorea stellt mit seinem Nukleartest die Bemühungen zur Nichtverbreitung von Atomwaffen infrage und verletzt klar Resolution des UN-Sicherheitsrates," sagte Japans Premierminister Taro Aso in Tokio. "Wir können das nicht hinnehmen."

Nordkorea jedoch glaubt sich im Recht: "Der Test wird dazu beitragen, die Souveränität des Landes, der Nation und des Sozialismus zu verteidigen. Darüber hinaus wird er Frieden und Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel und in der umgebenden Region herstellen – mit der Macht des Songun," sagte KCNAP gestern in der Pressemitteilung.

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon war gestern der erste, der als Repräsentant der internationalen Gemeinschaft durch einen Sprecher verlauten ließ, er "missbillige strengstens" den Atomtest der DPRK, weil dieser "klar und schwerwiegend die relevanten Resolutionen des UN-Sicherheitsrates breche".

Quelle: Shanghai Daily

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