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03. 07. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Kapitalfluss

China: Weiterhin mehr ausländische Investitionen als Auslandinvestitionen

Trotz sinkender Direktinvestitionen aus dem Ausland werden die ausgehenden Investitionen wohl weiterhin kleiner als die Eingehenden sein. Investitionen im Ausland können China aber dabei helfen, seine Abhängigkeit vom Dollar zu reduzieren.

Trotz der starken Zunehme chinesischer Direktinvestitionen im Ausland in den vergangenen Jahren, ist es unwahrscheinlich, dass diese die ausländischen Direktinvestitionen in China überholen, erklärten Experten am Mittwoch. Als Antwort auf die jüngsten Vorhersagen ausländischer Banken und anderer Organisationen, dass die Ausgehenden die einkommenden Direktinvestitionen überholen könnten, sagten chinesische Experten, dass dies wohl nicht bald passieren dürfte. Zumindest in diesem Jahr dürfte dies nicht der Fall sein; unter anderem auch, da Chinalco es letzten Monat nicht schaffte, 13,9 Milliarden Euro für eine Erhöhung ihres Anteils an Rio Tinto, der weltweit drittgrößten Bergbaugesellschaft, zu investieren. Obwohl die China National Petroleum Corporation zusammen mit dem britischen Energiegiganten BP es am Dienstag geschafft hatte, das größte irakische Ölfeld zu ersteigern, wird dies wohl die ausgehenden Investitionen dieses Jahr nicht stark erhöhen. Die meisten Geschäften in den vergangen Monaten seien "eher klein" gewesen.

Das Handelsministerium hat gestern morgen eine Pressekonferenz an der 13. chinesischen Internationalen Messe für Investition und Handel gehalten, wo es wohl über die Aussichten der Investitionen im Ausland referiert hat. "In Wahrheit steigt zwar die Anzahl Auslandinvestitionen, ihr Volumen ist aber rückläufig, da die Fälle klein sind", erklärte Chen Rongkei, ein Abteilungsleiter des Ministeriums. Im ersten Quartal wuchs die Anzahl Auslandinvestitionen um sieben Prozent auf 445 Fälle, das Gesamtvolumen ging aber stark zurück, so das Caijing Magazin. Es berief sich dabei auf Ministeriumsbeamte, welche aber die effektiven Zahlen nicht bekannt gaben. Die ersten Zahlen zu den Auslandinvestitionen dürften aber bald veröffentlicht werden. Die Beamten sagten, dass die Regierung Maßnahmen ergreifen wird, um die Auslanddirektinvestitionen zu fördern, was die Möglichkeiten in der Finanzkrise erhöhen soll. Letzten Monat verkündete die chinesische Regierung bereits, dass sie die Währungseinschränkungen ab 1. August lockern würde für Firmen, welche im Ausland investieren wollen. Damit sollen etwa 20 Milliarden Euro an Investitionsgelder ins Ausland fließen. Zudem verkündete das Handelsministerium im März, dass die Lokalregierungen mehr Macht erhalten hätten bei der Zulassung ausgehender Direktinvestitionen.

"Es werden wohl noch mehr Regierungsmaßnahmen zur Förderung Auslandinvestitionen folgen", meinte Chen. Da viele ausländische Unternehmen, welche von der Finanzkrise getroffen worden waren, Aktiva verkaufen wollen und chinesische Unternehmen im Ausland wachsen möchten, könnten dieses Jahr große Mengen an Direktinvestitionen ins Ausland fließen. Manche sagen hervor, dass die Zahl sogar die eingehenden Direktinvestitionen übertreffen könnte, da diese seit acht Monaten rückläufig sind und wohl bis ins nächste Jahr bleiben werden. Die Standard Chartered Bank meinte im April, dass die chinesischen ausgehenden Investitionen 100 bis 150 Milliarden Euro dieses Jahr betragen könnten, während die einkommenden Investitionen wohl bei 60 bis 70 Milliarden Euro lägen. Letztes Jahr betrugen die ausgehenden Investitionen 37 Milliarden Euro, während mit 66 Milliarden Euro an Direktinvestitionen fast doppelt soviel ins Land floss.

Li Jianfeng, Makroökonom bei Shanghai Securities, meinte: "Es ist unmöglich, dass die eingehenden Investitionen so einfach von den Ausgehenden überholt werden, obwohl die Eingehenden ein negatives Wachstum vorweisen. Die ausgehenden Investitionen werden langsam anwachsen." Industriekenner sagten aber, dass chinesische Unternehmen große Investitionen im Ausland planten, um den Protektionismus und die nationalen Sicherheitsbarrieren der Regierungen zu umgehen. Doch Li Jianfeng hält die Entwicklung für positiv: "Investitionen im Ausland können dabei helfen, den wachsenden Druck, unter welchem China wegen seiner wachsenden Fremdwährungsreserven steht, zu lindern. Zudem wird das die Internationalisierung des Yuan vorantreiben."

Quelle: China Daily

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