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14. 07. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Reise nach Xinjiang

Französischer Tourist erzählt von seinen Erlebnissen

Nach den Unruhen von Ürümqi kamen nur noch wenige Touristen in den Nordwesten von China. Darunter war auch eine französische Reisegruppe. Bereut haben die Touristen ihre Reise ins Krisengebiet nicht.

Als Michel Dupond und seine französische Reisegruppe am Sonntag auf dem Flughafen von Ürümqi landeten, wurde ihm erklärt, dass sie zu einer der wenigen Reisegruppen aus dem Ausland gehörten, welche die Reise nicht abgesagt hatten. Eine Woche vor ihrer Ankunft war eine Unruhe in der Provinzhauptstadt in Nordwestchina ausgebrochen. In der Folge wurden  mehr als 1600 Menschen verletzt und 184 kamen ums Leben.

Die Tourismusindustrie der Region wurde von den Vorfällen besonders schwer getroffen, da die meisten Reisebüros Xinjiang-Touren annullierten oder hinausschoben. "Nur ausländische Geschäftsleute und Reporter sind hergekommen. Ich sah vor allem Leute, die aus der Region wegen der Sicherheitslage ausgereist sind," erklärt Qi Xi von einem ein lokalen Reisebüro. "Mein Manager rief mich jedoch gestern Abend an und bat mich, die französische Gruppe zu führen. Dies ist mein erster Job in dieser Woche." Laut Qi Xi seien die meisten seiner Kollegen zu Hause geblieben.

"Niemand stoppte uns, als wir herkamen, und ich hatte keinen Grund, unsere Entscheidung, zu ändern", erklärte Dupond, der China mehrmals besichtigt hat. Zwei Tage, bevor er nach China aufbrach, schickte Dupond seinem chinesischen Kollegen eine E-Mail, in der er fragte, ob es in Ordnung sei, Xinjiang in diesem Moment zu besichtigen. "Mein Freund bejahte das. Also packten wir unsere Koffer und machten uns auf den Weg." Seine Freunde dachten, dass er verrückt sei, als er ihnen seine Entscheidung mitteilte.

Auf den Strassen sei alles normal zugegangen – mit Ausnahme von speziellen Polizisten, die an einigen Hauptkreuzungen standen. Geschäfte und Gaststätten sind offen und Verkäufer bereiten sich für den Nachtbasar vor. Aber die Spannungen sind noch da und die "Wunde braucht vielleicht noch lange, bis sie geheilt ist", sagte Liu Xiaoping.

Liu brachte die Gruppe zum Xinjiang-Museum, in dem er bemüht war, die Fragen von den Touristen über die Kleider, Hüte, gedruckte Wandbehänge, hölzerne Löffel,Buchregale und Mumien, die in der Region ausgegraben wurden, zu antworten. "Ist es möglich, dass wir gebratene Auberginen zum Abendessen bekommen. Ich bin hungrig", sagte Cardin, ein Virologe. Alle Leute lachten.

Ihr Mittagessen umfaßte dann jedoch nicht nur Auberginen, sondern auch eine Vielzahl von Fleischsorten und des Gemüsesarten sowie die berühmte Hami Melone aus Xinjiang und lokaler Rotwein. "Ich liebe es, hier zu sein," sagt Dupon. "Das moderne Museum, die netten Leute, die feine Nahrung: fast alles ist gut." Natürlich habe er auch viel Polizei gesehen. Doch dank ihnen habe er sich eigentlich eher sicherer gefühlt. "Es war die richtige Entscheidung, in diesem Moment zu kommen." Cardin fügt an, dass er glaubt, dass China das Problem auf seine Weise lösen kann.

Quelle: Xinhua

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