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19. 07. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Archäologie

Neue Funde bei Ausgrabung der Terrakotta-Armee

Archäologen berichten über neue Funde an der Ausgrabungsstätte der Terrakotta-Armee in Xi'an. Die bislang aufregendste Entdeckung ist den Archäologen zufolge ein Armeeoffizier.

Archäologen haben bis zu 100 Terrakotta-Krieger und einen Armeeoffizier an der Ausgrabungsstätte in Xi‘an in der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi entdeckt, einen Monat, nachdem sie eine Ausgrabung an der Stätte begonnen hatten. "Unsere aufregendste Entdeckung bislang ist der Armeeoffizier", so Chefarchäologe Xu Weihong. Er sagt, der lebensgroße Offizier sei hinter vier Streitwägen auf dem Bauch liegend gefunden worden. "Wir können das Gesicht noch nicht sehen, aber von hinten ist es unverkennbar ein Armeeoffizier." Xu erklärt, die Merkmale seien typisch für einen Armeeoffizier aus der Qin-Dynastie (221 - 207 v. Chr.). "Wir müssen besonders vorsichtig sein, um ihn aus dem Schacht zu transportieren und die ursprüngliche Farbe wiederherzustellen, was einige Monate dauern könnte."

Er fährt fort, der Offizier sei ursprünglich in unterschiedlichen Farben bemalt gewesen. "Die ursprünglichen Farben sind nach über 2000 Jahren verblichen, doch ein Zipfel der Robe des Offiziers lässt vermuten, dass es andere Farben als das Grau des Lehms waren." Abgesehen von seinem zerbrochenen Kopf sei der Armeeoffizier weitgehend unversehrt gewesen, im Gegensatz zu anderen neu entdeckten Lehmfiguren, von denen die meisten schwer beschädigt entdeckt wurden, manche sogar trümmerhaft, so Xu.

Liu Zhancheng, Leiter des archäologischen Teams des Terrakotta-Museums in Xi'an, schätzt, dass die jahrelange Ausgrabung im Idealfall rund 150 Terrakotta-Krieger zum Vorschein bringen werde. Reich bemalte Lehmfiguren waren bei der vorigen Ausgrabung von dem Mausoleum von Qinshihuang, dem ersten Kaiser des geeinten Chinas, entdeckt worden, doch sobald sie der Luft ausgesetzt wurden, begannen sie, ihren Glanz zu verlieren und sich in oxidiertes Grau zu verwandeln.

Es wird angenommen, dass sich in dem 230 mal 62 Meter großen Schacht Nr. 1, an dem zurzeit die Ausgrabungen stattfinden, rund 6000 lebensgroße Terrakotta-Figuren befinden, von denen über 1000 bei vorigen Ausgrabungen entdeckt worden waren, so der Kurator des Museums, Wu Yongqi. Die staatliche Verwaltung für Kulturgüter genehmigte die Grabungen von 200 Quadratmetern der Stätte, und sie wird wahrscheinlich weitergeführt, wenn sie erfolgreich ist.

Die meisten Experten vermuten, dass der Schacht Nr. 1, der größte der insgesamt drei, eine Armee von Bogenschützen, Infanteristen und Wagenlenkern enthält, die dem Kaiser dazu verhelfen sollten, nach seinem Tod zu regieren. Die Armee war eine der größten archäologischen Funde in moderner Zeit. Sie war 1974 von ebenfalls grabenden Bauern im Kreis Lintong entdeckt worden, 35 Kilometer östlich von Xi'an. Die erste offizielle Ausgrabung der Stätte dauerte von 1978 bis 1984 und brachte 1087 Lehmfiguren hervor. Eine zweite Ausgrabung 1985 dauerte ein Jahr lang, doch wurde wegen technischer Gründe eingestellt. Die Entdeckung, die im Dezember 1987 von der UNESCO als Kulturerbe gelistet wurde, hat Xi'an in eine der größten Touristenattraktionen in China verwandelt.

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Quelle: Xinhua

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