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13. 09. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Klaus Schwab

China führt Welt aus globaler Wirtschaftskrise

Das riesige Konjunkturpaket der chinesischen Regierung sorgt dafür, dass China vor allen andern Ländern aus der Finanzkrise kommt, meint Klaus Schwab, der Gründer des WEF in Davos.

Das riesige Konjunkturpaket der chinesischen Regierung sorgt dafür, dass China vor allen andern Ländern aus der Finanzkrise kommt, meint Klaus Schwab, der Gründer des WEF in Davos.

Das Land wird als erstes aus der Krise herauskommen und in besserer Form als jedes andere Land sein, meinte Klaus Schwab. Er forderte dabei mehr globale Kooperation im Kampf gegen die Rezession. "Wir können sehr optimistisch sein, dass Chinas Wachstumsziel erreicht werden wird", so der Gründer und Vorsitzender des Weltwirtschaftsforums (WEF) in einem Exklusivinterview mit China Daily.

Als der chinesische Premierminister am WEF in Davos Anfang Jahr ankündete, dass Chinas Wirtschaft trotz der Finanzkrise 8 Prozent wachsen soll, waren noch viele skeptisch. Doch die Anzahl Zweifler nahm stark ab, jetzt, da die Sommerausführung des WEF in Dalian in der chinesischen Provinz Liaoning stattfindet. Die Tagung wird über 1300 Schlüsselpersönlichkeiten aus Industrie, Politik und Wissenschaft zusammenbringen, um über ein erneutes Wirtschaftswachstum zu debattieren. Der Titel des Sommergipfels lautet "Neustart des Wachstums". Wen wird heute eine Grundsatzrede halten. Das 4 Billionen Yuan schwere Konjunkturpaket, gepaart mit einer lockeren Fiskalpolitik und stark geöffneten Geldschleusen, hat die chinesische Wirtschaft bereits jetzt von einem 6,1-prozentigen BIP-Wachstum im ersten Quartal auf ein 7,9-Prozentiges im Zweiten beschleunigt. Das Nationale Statistikbüro wird die Wachstumszahlen für August morgen veröffentlichen. Sie sollen gemäss der breiten Erwartung noch höher ausfallen.

"Die Tatsache, dass das Wachstumsziel erreicht worden ist, zeigt, dass China besser dran ist als andere und als erstes aus der Krise kommen wird", meinte Schwab. Wang Xiaoguang, Direktor der makroökonomischen Abteilung des Wirtschaftsforschungsinstitutes der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, teilt diese Auffassung: "Es gibt keine Zweifel darüber, dass das chinesische Bruttoinlandprodukt dieses Jahr das Wachstumsziel von 8 Prozent erreichen wird. Doch was uns Sorgen bereitet, ist die Frage, wie China in zwei oder drei Jahren stärker wachsen kann, wenn die Wirtschaftsrestrukturierung vorüber ist. Dann muss das Wachstum auf dem Niveau sein wo es war, bevor die Finanzkrise ausgebrochen ist." Zwischen 2003 und 2007 wuchs Chinas Produktion mit mehr als 10 Prozent im Schnitt. Doch dann, im Jahr 2008, beeinflusst durch die Finanzkrise, fiel das Wachstum auf 9 Prozent, dem tiefsten Stand seit sieben Jahren. Schwab ist der Meinung, dass die weltweite Erholung erst nach der Erholung Chinas stattfinden wird. "Ich habe das Gefühl, dass wir noch nicht vollkommen aus der Krise sind", so Schwab. Er fügte an, dass es noch immer Zeichen dafür gäbe, dass die Weltwirtschaftskrise noch nicht vorüber sei. Er betonte die Gefahr hoher finanzieller Schulden mancher Westmächte, die ein zukünftiges Wachstum bremsen und den inflationären Druck erhöhen könnten. "China ist in einer komfortableren Lage, da es eine starkes Wachstum und eine hohe Sparquote aufweist, was ihm beim Lösen der Schuldenproblematik behilflich ist."

Gao Huiqing, Professor am Staatsinformationszentrum der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, erklärte, dass eine hohe Sparquote "uns stark hilft, wenn die Wirtschaft zurückgeht, doch wenn sie wieder normal wächst, ein Problem darstellen kann. China sollte mehr Geld dafür aufwenden, eine gutes Sozial- und Gesundheitsnetz aufzubauen und die Menschen dazu zu bringen, mehr zu konsumieren", so Gao. Schwab meint, dass die Krise viele Lektionen bereithält: "Ich denke, dass die Krise uns zeigt, dass wir mehr internationale Zusammenarbeit, und eine bessere Kooperation zwischen der Wirtschaft und der Politik brauchen. Auch bessere Wirtschaftssysteme ohne negativen Einfluss auf die Innovativität unserer Unternehmen sind notwendig."

Chinas Exporte gingen zurück, da die Wirtschaft in den USA und in Europa Probleme hatte. "Der Weg, den die chinesische Wirtschaft gehen wird, hängt von seinen Exporten und ihrer Abhängigkeit von der Weltwirtschaft ab. China und der Rest der Welt müssen zusammenarbeiten, um voll profitieren zu können", sagte Gao.

Quelle: China Daily

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