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19. 10. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Archäologie

"Kindersoldaten" in Chinas Terrakottaarmee?

Bartlose Krieger wurden neulich in Chinas Terrakottaarmee entdeckt. Das könnte ein Beweis dafür sein, dass manche Soldaten sehr jung gewesen sind, als die Armee vor mehr als 2000 Jahren gegründet wurde.

"Für die alten Chinesen gehörte Gesichtsbehaarung bei Männern zur Kultur, so dass die bartlosen Krieger möglicherweise Kindersoldaten unter 17 Jahren sind," sagte Yuan Zhongyi, Ehrenkurator des Museum der Terrakottakrieger und -pferde des Kaisers Qin Shihuang, in der nordwestlichen Provinz Shaanxi.

Zu Zeiten von Qin Shihuang (259-210 v. Christus), dem ersten Kaiser eines vereinten China, waren Bärte ein Statussymbol. Erwachsene Männer ohne Bart hätte man als soziale Außenseiter betrachtet, so Yuan. Das Abschneiden des Bartes sei eine Strafe für Verbrecher gewesen. Jeder der Krieger hätte einen einzigartigen Gesichtsausdruck und fast alle ein Bart, betonte Yuan. Nur auf knapp zehn der 1000 Soldaten träfe das nicht zu.

"Viele haben ihren lebhaften Gesichtsausdruck mit der Zeit verloren, ein junger Krieger, mit einem Speer bewaffneter Krieger schaut aber immer noch extrem vital aus," meint er. Andere mit spärlichen Bärten und Kindergesichtern von den Experten werden auch als jugendliche Soldaten betrachtet. Ein junger stehender Krieger der einen Bogen spannt, könnte einer der Jugendlichen sein, glaubt Yuan.

Das Untersuchungsergebnis wurde bei einer Erinnerungsfeier zum 35 Jahrestag der Entdeckung der Terrakottakrieger der Qin Dynasty (221 BC-206 BC) in Xi'an, der Hauptstadt von Shaanxi, mitgeteilt. Es war unüblich für chinesische Herrscher, Soldaten unter 17 Jahren zu rekrutieren, historische Dokumente zeigen jedoch, dass bei der Schlacht von Changping, in der das Königreich Qin das der Zhao besiegte, alle Männer über 15 rekrutiert worden waren, sagte Wang Zijin, ein Historiker der Renmin University in Beijing. Männer zwischen 17 und 60 konnten unter der Qin-Herrschaft eingezogen werden. Die Entdeckung der Kindersoldaten unterstützt nun die historischen Aufzeichnungen, meint Wang.

Das reflektiert auch, wie die Qin-Herrschaft die gesamte Bevölkerung dazu brachte, die anderen sechs Königreiche der Han, Zhao, Wei, Chu, Yan und Qi zu bekämpfen, um ein vereinigtes Reich zu schaffen, sagte er.

Zhang Mingqia, der Generalsekretär der Gesellschaft für die geschichte der chinesischen Qin und Han Dynastie, gab an, dass später in der Han-Dynastie (206 v. Chr. -220 n. Chr.) die Kinder von getöteten Leibwächtern des Kaisers als junge Krieger ausgebildet wurden, um eine unabhängige Garde für den Kaiser zu schaffen.

Quelle: Xinhua

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