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23. 11. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Währungspolitik

Falscher Zeitpunkt für Aufwertung des Yuan

Der Yuan sollte nicht überstürzt aufgewertet werden, um die derzeit labile Erholung der Weltwirtschaft nicht zusätzlich zu gefährden.

Die jüngste Forderung des Wirtschaftsnobelpreisträgers Paul Krugman für eine Aufwertung der chinesischen Währung sei "falsch". Eine Aufwertung würde der chinesischen und der amerikanischen Volkswirtschaft schaden, sagte ein amerikanischer Experte kürzlich in einem Artikel auf der Forbes Website. Shaun Rein, Gründer und Geschäftsleiter der China Markt Forschungsgruppe, einer strategischen Marktberatungsfirma, ist gegen eine Aufwertung des Yuan. Er sagte, dass eine Aufwertung im Moment "die noch schwache globale Erholung gefährden" würde. Krugman, der auch Kolumnist bei der New York Times ist, schrieb vor Kurzem in einem Artikel mit dem Titel "Die Welt ist aus dem Gleichgewicht", dass China den Yuan stark unterbewertet habe. Er forderte auch die US-Regierung auf, einen stärkeren Yuan zu verlangen. China müsse den Yuan stärken, um das US-Handelsdefizit zu reduzieren und die globale Erholung zu ermöglichen. Rein erwiderte darauf: "Es ist besser für die amerikanischen Unternehmen, wenn China den derzeitigen Yuan-Wechselkurs beibehält, bis die wirtschaftliche Erholung auf festeren Füssen steht." Er meinte, dass falls der Yuan aufgewertet würde, den amerikanischen Konsumenten mehrere Milliarden Dollar weggenommen würde. Dies wäre dann keine "schöne Bescherung" zur Weihnachtszeit.

Konsum in den USA wichtig. Mit einer Arbeitslosenquote von 10,2 Prozent in den USA, der höchsten seit 26 Jahren, seien die für den Konsum verfügbaren Mittel knapper als lange Zeit zuvor, so Rein. Mit Blick auf China, welches auch unter der Finanzkrise leidet, meinte er, dass bei einer Aufwertung des Yuan tausende weitere Fabriken schließen und Millionen Arbeiter in die Arbeitslosigkeit schicken müssten. "Dies wäre weder gut für China noch für sonst wen", meinte er, und warnte, dass eine Wirtschaftskrise in China die amerikanischen Exporte nur noch verringern dürfte. Er fügte hinzu: "Selbst falls Chinas Währung aufgewertet würde, würden die Produzenten in billigere Länder wie Vietnam weiterziehen, nicht in die USA. Solange es keine strukturellen Reformen in der US-Wirtschaft gibt, wird ein stärkerer Yuan den Importüberschuss der USA auch nicht groß reduzieren. Das größte Währungsproblem unserer Welt ist nicht der schwache Yuan, sondern der schwache Dollar. Ein schwacher Dollar ist gefährlich, da das Ausland so weniger US-Staatsanleihen kauft und somit nicht hilft, Amerikas Wirtschaftserholung zu finanzieren. Ein schwacher Dollar schafft keine Exporte. Er macht nur die Importe für die Amerikaner teurer."

Keine Zeit verschwenden. In seinem Artikel schrieb Rein auch, dass die Obama-Administration sich darauf konzentrieren könnte, wie man den Dollar durch Schuldenrückzahlung stärken könne. Dies sei besser, als Zeit auf die Yuan Problematik zu verschwenden. Zur selben Zeit schrieb die renommierte britische Zeitung Daily Telegraph auf der anderen Seite des Atlantiks einen Artikel über die chinesische Währung, in welchem er eine ähnliche Sicht wie die des US-Experten zum Ausdruck bringt. Der Artikel trug den Titel "Es ist Zeit, China nicht mehr wegen seiner Währungspolitik zu beschimpfen" und wurde am Mittwoch auf der Website des Daily Telegraph veröffentlicht. Der Autor Jeremy Warner widersprach der westlichen Presse, welche seiner Meinung nach gegen Chinas Währungspolitik politisiert, und spricht sich für die chinesische Sicht der Dinge aus. Mit Blick auf die Aufwertung des Yuan sei es nur logisch, dass China dies in seiner Geschwindigkeit tue: "Beijing traut sich nicht, seine Währung schneller aufzuwerten, da die Nachfrage im Land bereits schnell am wachsen ist. Die Industrienationen haben lange genug die Entwicklungsländer ausgenutzt." Er verlangte ein neues Gleichgewicht der geopolitischen und wirtschaftlichen Machtverhältnisse im Interesse der ganzen Welt und der nächsten Generation.

Quelle: Xinhua

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