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01. 12. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Universitätsstudenten bereiteten am Sonntag verschlungene rote Bänder für eine Anti-AIDS-Kampagne im Vorfeld des Welt-AIDS-Tages in Shenyang, in der chinesischen Provinz Liaoning vor.
Am 31. Oktober verzeichnete China 319.877 Fälle von HIV Infizierten und AIDS Patienten sowie 49.845 Totesfälle. [Bild: chinadaily.com.cn]
China zieht die Aufhebung seines zwei Jahrzehnte andauernden Aufenthaltverbotes für HIV-Infizierte Ausländer in Betracht.
Die Überlegungen zur Aufhebung des Verbotes finden im Vorfeld von Chinas Vorbereitungen für die Expo 2010 in Shanghai statt, die voraussichtlich vier Millionen Besucher aus Übersee anziehen wird.
"Ich hoffe, China wird das Verbot bis zur Expo in Shanghai ein für alle Mal aufheben", sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Huang Jiefu zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember.
Das Gesundheitsministerium arbeite derzeit mit anderen Regierungseinheiten an diesem Ziel, sagte er. Sollte die vollständige Aufhebung des Verbots bis zum Beginn der Expo am 1. Mai 2010 nicht möglich sein, werde die Regierung höchstwahrscheinlich für den Zeitraum der Veranstaltung eine Sondereinreiseerlaubnis für HIV-Infizierte und AIDS-Kranke wie 2008 während der Olympischen Spiele erlassen, sagte er.
China gehört zu den rund 70 Ländern der Erde, die HIV-Infizierten die Einreise verweigern – nach Expertenmeinung eine unnötige und diskriminierende Regelung.
Die Aufhebung des Verbots erfordert die Zustimmung des chinesischen Hauptamtes für Qualitätskontrolle und Quarantäne. Einer aktuellen Umfrage zufolge würden mehr als 35 Prozent der Regierungsfunktionäre HIV Infizierte Personen benachteiligen.
Regierungsmitglieder sagen jedoch, der Grund für das Einreiseverbot für Personen mit dem Virus, das nicht durch alltäglichen Kontakt übertragen werden kann, sei nicht Diskriminierung und Stigmatisierung. Hauptgrund seien potentielle Behandlungskosten für HIV-positive Besucher.
China hatte das Verbot in den späten 80er Jahren eingeführt und 1985 den ersten AIDS Fall gemeldet.
Seitdem müssen Personen, die für einen Kurzaufenthalt nach China einreisen an der Grenze bezeugen, dass sie HIV negativ sind.
Diejenigen, die längerfristig bleiben wollen, müssen sich einem Bluttest unterziehen. HIV positiv getestete Personen dürfen nicht einreisen.
"In den 80er Jahren wusste die Regierung nur wenig über die Immunschwächekrankheit und ging davon aus, dass die Regelung das Virus aus dem Land fernhielte", sagte Professor Li Dun von der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften.
In den vergangenen Jahren habe China große Schritte im Kampf gegen AIDS und die damit verbundene Diskriminierung unternommen und die öffentliche Aufklärung verbessert, sagte der UNAIDS Vorsitzende Michel Sidibe.
Im Rahmen dieser Anstrengungen befinde sich seit dem Jahr 2007 das Gesetz zum Einreiseverbot auf dem Prüfstand, sagte Hao Yang, stellvertretender Direktor des Büros für Krankheitsvorsorge und -kontrolle des Gesundheitsministeriums.
"Ich hoffe, dass China, eines der größten Reiseländer der Welt, für Menschen mit HIV oder AIDS bald komplett offen sein wird", sagte er.
Quelle: China Daily
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