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07. 12. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die Chinesen möchten effektivere Maßnahmen gegen den Klimawandel. Die Mehrheit ist sogar bereit, einen höheren Preis für Energie und andere Produkte zu bezahlen, um den Klimawandel abzumildern.
Knapp sieben von zehn Chinesen sind bereit, einen höheren Preis für Energie und andere Produkte zu bezahlen, um den Klimawandel abzumildern, und das obwohl nur drei von zehn Chinesen meinen, dieser sei ein "ernstes Problem". Eine Umfrage der Weltbank in 15 Ländern belegt aber, dass die meisten Befragten, insbesondere in den Industrieländern, wollen, dass ihre Regierungen Maßnahmen unternehmen, um gegen die globale Erwärmung anzukämpfen, selbst wenn dies Kosten nach sich zieht.
Die Mehrheit in allen Ländern unterstützt, die "Rate an Kohle verbrauchenden Kraftwerken zu begrenzen, selbst wenn dies die Kosten für Energie erhöht". In China, einem Land, das stark von Kohle abhängig ist, unterstützen 68 Prozent die Maßnahme. In den gesamten 15 Ländern unterstützen durchschnittlich ebenfalls 68 Prozent die Maßnahme, 31 Prozent davon nachdrücklich, und 26 Prozent sind dagegen, davon acht Prozent mit Nachdruck.
Von insgesamt 1.010 Personen in neun Provinzen und Städten Chinas sind 68 Prozent bereit, einen festgelegten Betrag in Höhe von einem Prozent des Pro-Kopf-BIPs für Energie und andere Produkte im Rahmen von Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel zu zahlen. Doch nur 28 Prozent erachten die globale Erwärmung als "ernstes Problem", wenn auch die Hälfte den Klimawandel als "in gewissem Maße ernst" ansieht.
Die Befragten in den USA haben ein geringfügig höheres Bewusstsein gegenüber dem Klimawandel als die chinesischen Befragten, wobei 31 Prozent der Ansicht sind, das Problem sei "sehr ernst". Im Gegensatz dazu sagten rund 90 Prozent der Befragten in Mexiko und 85 Prozent in Bangladesh, dass es eine "sehr ernste Angelegenheit sei".
Die Befragten meinten, sie unterstützten öffentliche Schritte zur Begrenzung der Treibhausgasemissionen und die Förderung von Umweltmaßnahmen. Beispielsweise gaben sie an, sie unterstützten höhere Effizienzstandards für Autos, den Schutz beziehungsweise die Ausweitung der Wälder und die Aufstockung von Geldern für bedürftige Länder, so dass diese widerstandsfähigeres Getreide anbauen könnten, das Klimaänderungen leichter übersteht.
"Die Ergebnisse der Umfrage lassen die globale Haltung zum Vorschein kommen, und zwar in einem besonders wichtigen Moment: Im Vorfeld des Klimagipfels in Kopenhagen, der am Montag beginnt. Die Kenntnis der Meinung von Menschen in Entwicklungsländern eröffnet eine neue Perspektive auf das Problem", sagte Katherine Sierra, stellvertretende Präsidentin für nachhaltige Entwicklung bei der Weltbank.
Im Auftrag der Weltbank und unter Durchführung von WorldPublicOpinion.org hat die Umfrage die Meinung von 13.518 Personen in 15 Ländern erfragt, nämlich in Bangladesh, China, Ägypten, Frankreich, Indien, Indonesien, Iran, Japan, Kenia, Mexiko, Russland, Senegal, Türkei, den USA und Vietnam. Die Befunde wurden zwei Tage vor Beginn der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen veröffentlicht, auf der Entwicklungsländer und die größten historischen Emittenten wahrscheinlich hitzige Debatten über ein mögliches neues Klimaabkommen über reduzierte Kohlendioxidemissionen führen werden.
Der Klimagipfel folgt nur wenige Tage auf die Erklärung Chinas, den Kohlenstoff-Ausstoß zu reduzieren, und zwar die Menge an ausgestoßenem Kohlendioxid bei der Produktion von einer BIP-Einheit, nämlich bis 2020 um 40 bis 45 Prozent gerechnet am Level von 2005. Jing Yunchuan, Anwalt bei der in Beijing ansässigen Rechtsfirma Gaotong, meint, die Umfrage zeige ein verwirrendes Bild des Bewusstseins der Chinesen gegenüber dem Klimawandel. "Sie erkennen überhaupt nicht die Ernstheit des Problems, aber sind bereit für Opfer."
Andere wichtige Ergebnisse der Umfrage sind unter anderem, dass die Bedenken der Öffentlichkeit gegenüber dem Klimawandel weltweit hoch sind, aber generell in Entwicklungsländern höher sind. Außerdem sind die Befragten sicher, insbesondere in Entwicklungsländern, dass der Klimawandel bereits negative Auswirkungen bringt. Und Unterstützung bei Geldern für Maßnahmen gegen den Klimawandel für arme Länder wird weltweit befürwortet.
Quelle: China Daily
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