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05. 02. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Währungsreserven

US-Haushaltsdefizit bestärkt Chinas Sorge über den Dollar

Chinas Volkswirtschaftler sind erneut um den Wert des dollarbasierten Vermögens im Land besorgt, nachdem die US-Regierung in ihrem Haushaltsplan am Montag ein Rekorddefizit für das Jahr 2010 vorhergesagt hatte.

Die Volkswirtschaftler befürchten, dass, wenn der US-Kongress den Haushaltsplan genehmigt, die US-Regierung zur Finanzierung des Defizits mehr Anleihen ausgeben und die Geldmenge erhöhen wird. Dies könne zu einer Abwertung des Dollars führen, was wiederum den Wert von Chinas in Dollar gehaltenem Vermögen verringere.

Diese Ängste gab es bereits vor rund einem Jahr, als die US-Regierung bis zu 2,56 Billionen US-Dollar (1,85 Billionen Euro) Staatsanleihen zur Wirtschaftsankurbelung in der Rezession ausgeben wollte.

Dieses Mal handelt es sich um ein größeres Haushaltsdefizit. Die US-Regierung schlug am Montag ein Budget von 3,83 Billionen US-Dollar (2,77 Billionen Euro) für das Haushaltsjahr 2011 vor, mit einem vorausgesagten Defizit von 1,56 Billionen US-Dollar (1,13 Billionen Euro) im Jahr 2010.

Das geplante Haushaltsdefizit beträgt 10,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) – im Jahr 2009 waren es 9,9 Prozent – das größte Haushaltsdefizit im Vergleich zum BIP seit dem Zweiten Weltkrieg.

He Maochun, Direktor des Zentrums für Wirtschaftsdiplomatie an der Universität Tsinghua in Beijing, sagte, das Defizit würde von denjenigen finanziert, die Vermögen in US-Dollar besäßen. Die Herausgabe von US-Staatsanleihen sei der wichtigste Weg, um die mit dem Haushaltsdefizit verbundenen Risiken zu streuen.

Die Vereinigten Staaten sind bereits enorm verschuldet. Der Staatshaushalt war im November vergangenen Jahres mit 12 Billionen US-Dollar (8,68 Billionen Euro) verschuldet, so hoch wie nie zuvor.

Um das Defizit auszugleichen, wird die US-Regierung 392 Milliarden Dollar (284 Milliarden Euro) im ersten Quartal 2010 leihen, teilte das Finanzministerium am Montag in einer Presseerklärung mit. Im zweiten Quartal sollen 268 Milliarden US-Dollar (194 Milliarden Euro) an Staatsanleihen ausgegeben werden.

Experten zufolge sei das Rekorddefizit ein Anreiz für die US-Notenbank, mehr Geld in Umlauf zu bringen. Die massive Ausgabe von Staatsanleihen, das hohe Haushaltsdefizit und die Erhöhung der Geldmenge führten zur weiteren Dollarabwertung, hieß es.

Im Jahr 2009 verlor der Greenback gegenüber anderen großen Währungen um 8,5 Prozent an Wert, teilte das chinesische Devisenamt mit.

China ist der größte ausländische Träger von US-Staatsschulden. Ende November 2009 besaß China 789,6 Milliarden US-Dollar (571 Milliarden Euro) an US-Staatsanleihen. Mehr als 60 Prozent von Chinas 2399 Billionen US-Dollar Bestand an Devisenreserven – der größte der Welt – liegt in US-Dollar vor.

Cao Honghui, Direktor des Forschungszentrums zum Finanzmarkt der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften (CASS), ein staatliches Institut, sagte, dass die massive Finanzierung durch Staatsverschuldung und Zinsen von fast Null Prozent den Wert der US-Staatsanleihen untergrabe.

Die US-Regierung solle ihr Verschuldungsproblem nicht auf andere Staaten und Regionen, die zudem noch Gläubiger wie China sind, verlagern, sagte er.

Das Devisenamt teilte im Dezember 2009 in einer Presseerklärung mit, dass China zur Risikosenkung von seinem Bestand an Devisenreserven diversifizieren wolle – sowohl bei Währungen als auch bei Wertpapieren.

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Quelle: Xinhua

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