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22. 02. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Internetattacken

Schulen geschockt über Google-Anklagen

Die Berufsschule und die Universität, welche die New York Times für die Internetangriffe auf Google verantwortlich macht, weisen die Vorwürfe entschieden zurück.

Zwei chinesische Bildungsinstitute, welche für die Internetattacken auf Google und andere Firmen verantwortlich gemacht werden, erklärten am Samstag, dass die Anklagen unbegründet seien. Die New York Times berichtete am Donnerstag, dass die Internetattacken auf Google und auf andere amerikanische Firmen auf zwei Schulen zurückverfolgt werden konnten: Auf die Shanghai Jiaotong Universität SJTU und die Lanxiang Berufsschule in der ostchinesischen Provinz Shandong, welche dem Report zufolge enge Beziehungen zum chinesischen Militär pflege.

Der Pressesprecher der SJTU erklärte jedoch: "Wir sind geschockt und empört über die unbegründeten Anschuldigungen, die dem Ruf unserer Universität schaden könnten." Dem Pressesprecher zufolge entbehrten die Anklagen, dass SJTU Studenten oder Lehrpersonen etwas mit den Attacken zutun haben könnten, jeglicher Grundlage. "Der Bericht der New York Times basierte nur auf IP-Adressen. Wenn man den heutigen Stand der Netzwerktechnologie jedoch betrachtet, ist ein derartiger Report weder objektiv noch neutral", so der Pressesprecher. Die Universität werde jedoch vollständig mit den Behörden kooperieren, falls Google den Vorfall juristisch verfolgen wolle.

Keine Militärverbindungen. Li Zixiang, Parteichef aus Lanxiang, einer weiteren vermeintlichen Quelle der Attacken, erklärte: "Die Untersuchungen unter den Mitarbeitern fand keinerlei Hinweise dafür, dass die Attacke aus unserer Schule stammen könnten." Zudem seien die Berufsschüler noch immer in den Winterferien. Lanxiang habe auch keinerlei Beziehungen zum Militär, die Schuldirektoren hätten nicht einmal einen militärischen Hintergrund. Er wies auch Hinweise des Reports auf eine spezielle Informatikklasse unter einem ukrainischen Professor zurück. "Wir beschäftigen keinen ukrainischen Lehrer an unserer Schule, wir haben auch keinerlei ausländische Angestellte. Der Bericht ist aus der Luft gegriffen", so Li. An der Schule Lanxiang, welche 1984 gegründet worden war, erlernen etwa 20.000 Studenten verschiedene Berufe wie beispielsweise Kochen, Autos reparieren und Haare schneiden. Der Informatikunterricht umfasst Photoshop, CAD und Word – keine Softwareentwicklung. "Es dauerte bis ins Jahr 2006, bis die ersten Absolventen unserer Schule der Armee beitreten konnten. Bis jetzt wurden 38 Ehemalige von ihr rekrutiert wegen ihrer Fähigkeiten beim Reparieren von Autos, beim Kochen und beim Schweißen", erklärte Zhou Hui, Direktor der Generalverwaltung der Schule, der auch erklärte, dass es normal sei, dass Chinesen in einem gewissen Alter der Armee beiträten. Google verkündete am 12. Januar, dass es sich vielleicht aus dem chinesischen Markt zurückziehen könnte, da es nicht mit der Regierungspolitik einverstanden und Googles Chinaabteilung angegriffen worden sei.

Quelle: Xinhua

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