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18. 03. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Beijing

Ausländer und Wanderarbeiter können Musterarbeiter werden

Ausländer in Beijing können 2010 erstmals zum "Musterarbeiter" ernannt werden.

"Man muss kein Mitglied der Kommunistischen Partei, des Kommunistischen Jugendverbandes oder der Gewerkschaft in seinem Unternehmen sein", sagte Wang Yonghao, Marketingdirektor des städtischen Gewerkschaftsbundes Beijing, der die Musterarbeiter auswählt. "Wir suchen lediglich nach Menschen, die das Potential haben, eine führende Rolle in der Gesellschaft einzunehmen."

Jahrzehntelang hatten Musterarbeiter politischen Symbolcharakter und repräsentierten Selbstlosigkeit in der Arbeiterklasse. Die Titel werden alle fünf Jahre vergeben. Die Titelgewinner, die von ihren Arbeitgebern häufig zum Zweck der Öffentlichkeitsarbeit vorgeschlagen werden, müssen im Gegenzug für die ihnen zukommende Anerkennung einen Medienansturm aushalten.

Dieses Jahr verfolgt der Gewerkschaftsbund jedoch einen anderen Ansatz.

"Wir heißen jeden in Beijing willkommen, ob es nun Ausländer oder Wanderarbeiter sind. Sogar Kindermädchen mit ausgezeichneten Referenzen und einem guten Charakter können gewählt werden", sagte Huo Lianming, stellvertretender Vorsitzender des Gewerkschaftsbundes in einer morgendlichen Radiosendung.

Nach Angaben des Gewerkschaftsbundes gibt es für ausländische Gewinner keine Quote, doch es sei wahrscheinlich, dass zumindest einige ausgewählt würden.

Hintergrund der Berücksichtigung von Ausländern ist Beijings Vorhaben, eine internationale Stadt zu werden, sagten Regierungsvertreter.

Elyse Ribbons, eine amerikanische Schauspielerin und Schriftstellerin, die seit sieben Jahren in Beijing lebt, sagte, sie kenne die Bedeutung der Musterarbeiter in China und würde sich geehrt fühlen, nominiert zu werden.

"Ich wusste nicht, dass es immer noch Ernennungen zum Musterarbeiter gibt", sagte sie 29-jährige aus Detroit. "Es ist immer noch Teil der sozialistischen Propaganda, doch es wäre sicherlich lustig, gewählt zu werden."

Die einzigen Kriterien für die diesjährigen Kandidaten, sind drei Jahre Berufserfahrung in Beijing – nicht unbedingt am gleichen Arbeitsplatz - und außergewöhnliches Engagement, teilte die Gewerkschaft mit.

Insgesamt werde es 1200 Gewinner geben, die Preise stehen noch nicht fest, hieß es.

Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die Gewinner eine permanente Aufenthaltserlaubnis für Beijing erhalten.

"Wir haben den Gewinnern noch nie eine Aufenthaltserlaubnis zugeteilt. Wir glauben, dass eine Aufenthaltserlaubnis mit der Wahl zum Musterarbeiter wenig zu tun hat", sagte Wang der Zeitung METRO.

Vor fünf Jahren wurden mehr als 100 Musterarbeiter in Beijing ausgewählt, wovon jeder 15.000 Yuan (1594 Euro) erhielt. Einige erhielten sogar höhere Zuschüsse für ihre Ausbildung, medizinische Versorgung und Unterkunft, da ihre Arbeitgeber sie nach der öffentlichen Aufmerksamkeit gut behandeln mussten.

Es ist auch das erste Mal, dass Wanderarbeiter in Beijing, die meist keine Aufenthaltserlaubnis haben, Musterarbeiter werden können.

Dem Gewerkschaftsbund zufolge fördert dies die soziale Gerechtigkeit.

Der Gewerkschaftsbund nimmt im Zeitraum vom 15. bis 20. März Bewerbungen an.

Quelle: China Daily

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