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| 18. 03. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Eine Nichtregierungsorganisation (NGO) aus China hat für mehr Unterstützung für Lesben aufgerufen. In der ersten chinesischen Studie über Lesben hatte sie herausgefunden, dass diese am meisten unter häuslicher Gewalt leiden.

Die Studie wurde zwischen 2007 und 2009 von Common Language, einer Hilfsorganisation für Lesben, bisexuelle und Transgender Frauen in Beijing durchgeführt.
Xu Bin, Geschäftsführer der Hilfsorganisation, sagte, dass Lesben und bisexuelle Frauen es aufgrund ihres speziellen "Lebenswandels" mit einer Vielzahl von potentiellen Tätern häuslicher Gewalt zu tun hätten: Ihren Eltern, ihren weiblichen Partnern und in einigen Fällen ihren Ehemännern oder Freunden.
Common Language zufolge leiden 70,3 Prozent der 202 Befragten in Beijing an psychischer, 42,1 Prozent an körperlicher Gewalt.
"Im Vergleich zu normalen Frauen erfährt diese Frauengruppe häufiger häusliche Gewalt durch ihre Eltern oder Verwandten. Die Hälfte der Befragten sagte, ihre Familie habe extreme Methoden angewandt, um sie vom normalen Frauendasein zu überzeugen. 80 Prozent erfuhren nach ihrem Outing Gewalt", sagte Xu.
Die vom Netzwerk gegen häusliche Gewalt der Chinesischen Anwaltsgesellschaft, einem im Jahr 2000 gegründeten NGO zum Schutz der Frauenrechte, durchgeführte Studie ergab, dass 75 Prozent der lesbischen und bisexuellen Frauen in Beijing Opfer häuslicher Gewalt sind.
Liu Xiaojuan, Mitglied des Netzwerks sagte der Zeitung METRO am Montag, dass sie diese hohe Zahl nicht erwartet hätte und dass die NGO ihre Bemühungen verstärken werde, um den Frauen zu helfen. Schätzungen zufolge sind mindestens fünf Prozent aller Frauen in Beijing lesbisch, bisexuell oder Transgender Frauen.
Das liege daran, dass die meisten dieser Frauen "ihre Heimatstadt verlassen, um in einer moderneren und offeneren Gesellschaft zu leben", sagte Xu. Beijing biete ihnen jedoch nicht genug Hilfe und Unterstützung an.
Das Netzwerk gegen häusliche Gewalt berichtete vor kurzem, dass 84,1 Prozent der normalen, von häuslicher Gewalt betroffenen, Frauen Hilfe bei öffentlichen Organisationen suchten. Die drei größten Organisationen hierfür sind Frauenverbände, die Polizei und Nachbarschaftskomitees.
Für lesbische, bisexuelle oder Transgender Frauen sieht die Situation jedoch anders aus. Sie wenden sich nur selten an diese Organisationen.
"Die meisten wollen damit nicht an die Öffentlichkeit gehen, da sie ihre Identität nicht preisgeben wollen. Sie behalten den Schmerz lieber für sich", sagte Xu.
Common Language und Beijing Lalabar sind die einzigen NGOs in Beijing, die für die betroffene Frauengruppe Unterstützung bieten.
Aufgrund der eingeschränkten finanziellen Unterstützung können sie nur wöchentliche Treffen veranstalten, um Betroffenen die Chance zum Austausch zu bieten.
Eine 24-jährige Lesbe, die sich den Decknamen Zha La gegeben hatte, sagte am Montag, dass die Gruppe dringend Unterstützung von der Regierung und öffentliche Aufmerksamkeit benötige.
"Ich hatte Glück, dass meine Eltern bei meinem Outing friedlich regierten. Sie waren mit meiner Entscheidung einverstanden - anders als die Eltern meiner Freunde", sagte sie.
"Das Risiko häuslicher Gewalt geht jedoch nicht nur von den Eltern aus. Wenn zwei Lesben in Streit geraten, gibt es keinen gesetzlichen Schutz für das Opfer", sagte sie.
Quelle: China Daily
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