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19. 03. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Gesundheit

Zentralregierung will Impfstoffskandal von Shanxi aufklären

Das chinesische Gesundheitsministerium hat das Gesundheitsamt der Provinz Shanxi zu Ermittlungen angewiesen, nachdem am Mittwoch bekannt wurde, dass zwischen 2006 und 2008 rund 100 Kinder nach Impfungen in Provinzkliniken erkrankten oder starben.

Die Regierung in Shanxi wies den Bericht von sich. Wie die Nachrichtenagentur Xinhua einen Abteilungsleiter des örtlichen Gesundheitsamts zitierte, lagen dem Amt keine Informationen über Nebenwirkungen der Impfungen vor.

Das Ministerium veröffentlichte eine Meldung auf seiner Webseite, dass es das örtliche Gesundheitsamt angewiesen habe, den aktuellen Stand der Untersuchungen zum Fall der Impfungen mit Nebenwirkungen zu melden.

Die China Economic Times zitierte in ihrer Mittwochsausgabe den Whistleblower Chen Tao'an, der im Jahr 2007 im Zentrum für Krankheitsbekämpfung -und Vorbeugung der Provinz gearbeitet hatte und der unreine Impfstoffe für den Tod und die Behinderungen der betroffenen Kinder verantwortlich machte.

Dem Bericht zufolge bestellte das örtliche Gesundheitsamt im Jahr 2006 die Impfstoffe von einem unqualifizierten privaten Lieferanten. Rechtsexperten werteten dies als Verstoß gegen nationale Gesetze.

Chen gab Machtmissbrauch und Korruption in den örtlichen Gesundheitsbehörden als Ursache an, doch das Ministerium teilte mit, es habe in dem Fall bis zum November 2008 ermittelt. Die untersuchten Impfungsstoffe hätten chinesischen Standards entsprochen.

Die China Economic Times veröffentlichte eine nach ihren Angaben unvollständige Liste der Impfopfer im Alter zwischen zwei und 17 Jahren.

Die vier Kinder, die nach den Impfungen starben, waren der neun Monate alte Wang Xiao'er und der acht Monate alte Liu Ziyang aus der Stadt Lüliang sowie die dreijährigen Kinder Wang Shichao und Liu Yi aus der Stadt Yangquan, hieß es in dem Bericht.

Kinder aus 74 Familien erlitten nach den Impfungen gegen Hepatitis B, Tollwut und Encephalitis B Lähmungen oder erkrankten schwer, zum Beispiel an Gehirnentzündung.

Wang Mingliang, Vater von Wang Xiao'er, sagte der Zeitung, dass sein einziger Sohn im August 2008 starb, rund sieben Monate nachdem er gegen Hepatitis B geimpft worden war.

Nach der Impfung habe der Junge Fieber und Krämpfe bekommen, doch die Krankenhäuser in der Provinz und in Beijing konnten die Ursache nicht finden, sagte er.

Chens Meinung nach waren unreine Impfstoffe Ursache für den Tod der Kinder.

"Impfstoffe, die den Bestimmungen zufolge gekühlt hätten werden müssen, lagen aufgestapelt in unklimatisierten Räumen", sagte Chen der Zeitung.

"Verdorbene Impfstoffe hätten nach den Sicherheitsbestimmungen vernichtet werden müssen, doch sie wurden weiterbenutzt", sagte er.

Anwälte sagten, wenn sich diese Vermutung erhärte, käme dies einer kriminellen Handlung gleich. Ärzten zufolge sei keine Impfung risikofrei und Nebenwirkungen bei einer von drei Millionen geimpften Personen zu finden.

Die unreinen Impfstoffe wurden bereits 2006 gemeldet, doch bis Ende 2008 in der Provinz Shanxi weitergenutzt.

Der Impfstofflieferant habe den Vertrag mit dem örtlichen Gesundheitsamt im Jahr 2007 beendet. Der Direktor des Zentrums für Krankheitsbekämpfung -und Vorbeugung, der mit dem Lieferanten enge Verbindungen gehabt haben soll, wurde im Februar entlassen.

Am Mittwochabend waren zahlreiche Berichte im Internet über die unreinen Impfstoffe nicht aufrufbar.

Quelle: China Daily

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