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22. 03. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Rückzug des Internetgiganten

China braucht kein politisiertes Google

Googles Handlungen zeigen, dass der weltgrößte Suchmaschinenanbieter seine Geschäftsprinzipien über Bord geworfen hat und der Welt nun ein politisiertes Gesicht zeigt.

Zuerst behauptete Google ohne jeden Beweis, dass die chinesische Regierung die Hackerangriffe auf das Unternehmen unterstützt habe. Dann drohe das Unternehmen mit dem Rückzug aus dem chinesischen Markt, falls die Regierung bei ihrer Internetzensur keine Kompromisse eingehe. Und zu guter Letzt stärkten amerikanische Politiker und Regierungseinrichtungen Google komödienhaft den Rücken, hieß es in einem Kommentar der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua.

Für ein Hi-Tech Unternehmen, das für seine Innovationen bekannt ist, führen Googles Abweichungen von den bewährten Geschäftsprinzipien und seine politisierenden Handlungen zu Zweifeln, ob das Unternehmen noch unabhängig Geschäfte betreibt und zur Frage, was dessen Hintermänner wirklich beabsichtigen.

Nachdem Google seit vier Jahren mit einem sehr schönen Namen, "Guge" im chinesischen Markt agiert, sollte das Unternehmen wissen, dass es die Gesetze und Vorschriften jedes Landes zu akzeptieren, hat in dem es Geschäfte machen will. Nur dadurch kann es sich wirklich an die lokalen Gegebenheiten anpassen sowie Marktanteile und Gewinne erzielen.

Kein Land wird Informationen zur Förderung von Staatsgefährdung, Separatismus, Rassismus und Terrorismus in seinem Internet dulden. Staatshoheit und Landesgrenzen existieren auch im virtuellen Raum und müssen den Gesetzen und Vorschriften jedes Landes entsprechen.

Es ist schade, dass Google den chinesischen Markt scheinbar nicht aus kommerziellen Gründen betreten hat, sondern um in die chinesische Kultur und die Werte der Menschen einzudringen.

Die Verbindungen zwischen Google und der amerikanischen Regierung könnten nicht enger sein. US-Medien sagten, dass Google der viertgrößte Unterstützer in Barack Obamas Präsidentschaftswahlkampf war. Vier Manager der Google Führungsebene, darunter Sumit Agarwal, ehemals Produktmanager des Google Mobile Teams und heute stellvertretender Direktor im Verteidigungsministerium, arbeiten heute für die US-Regierung.

Amerikanische Politiker mögen sich über die Politisierung Googles freuen, doch es ist ohne Zweifel eine Tragödie für ein internationales Unternehmen, das sich seinen Ruf und Wettbewerbsvorteile durch zahlreiche Innovationen im Internet verdient hat.

Wie können Menschen glauben, dass Googles Suchergebnisse unvoreingenommen sind, wenn es dem Unternehmen an Unabhängigkeit und Geschäftsethik mangelt?

Dass China sich der Welt geöffnet hat, ist weit bekannt. China wird außerdem alles in Bewegung setzen, um seine Internetgesetze zu perfektionieren, doch das ist, wie bei anderen Ländern auch, eine innenpolitische Sache.

Google muss nun über Bleiben oder Gehen entscheiden und möglicherweise zögert das Unternehmen noch. Doch eines ist klar: China wird seine Gesetze und Vorschriften nicht nach den Drohungen eines Unternehmens ausrichten.

Es ist lächerlich und arrogant, dass ein amerikanisches Unternehmen Chinas Gesetze ändern will. China braucht kein politisiertes Google oder Googles Politik.

Quelle: Xinhua

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